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Sie wirken wie Kulissen aus einer verlorenen Zeit. Ihre pompösen Empfangshallen strotzen vor königlichem Stuckwerk. Vorne Schloss, in der Mitte Kathedrale, hinten Tor zur weiten Welt – die Bahnhöfe des 19. Jahrhunderts. Erschaffen in einer Epoche des Dampfes, der Mechanik und des Zukunfts- und Erfindergeistes – gepaart mit dem viktorianischen Lebensgefühl – die eine ganze Welt beherrschte. Der Prunk war gewollt, die Bahn galt vor eineinhalb Jahrhunderten als das Fortbewegungsmittel der Reichen. Wie ein Steingebirge erhebt sich der Mailänder Hauptbahnhof 207 Meter breit und 36 Meter hoch inmitten der italienischen Metropole. Die über Jahre konkurrierenden Designer der Stazione Centrale waren ihrer Zeit weit voraus. Sie schufen ein futuristisches Fantasiereich, eine Kathedrale des technischen Fortschritts. Geprägt von zwei Epochen. Der Belle Epoque und dem Faschismus. Von der Planung bis zur Vollendung dauerte die Entstehung dieses Monumentalbaues ganze 25 Jahre.
(arte)
Länge: ca. 52 min.