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Der 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres - und sehr folgerichtig auch der Kurzfilmtag. Für dieses Datum ruft die bundesweite Vertretung des deutschen Kurzfilms, die AG Kurzfilm auf, im ganzen Land Veranstaltungen zu organisieren. Unicato präsentiert in Zusammenarbeit mit dem MDR KurzKino acht kurze Filme am Kurzfilmtag. Gesendet werden die internationalen Preisträger und Bestplatzierten der diesjährigen Unicato Awards sowie weitere besondere und preisgekrönte Beiträge. In Unicato spricht Moderator Markus Kavka mit den diesjährigen Juroren über ihre Auswahl, über den Kurzfilmtag und darüber, was Kurzfilm und Fernsehen Gutes voneinander haben können. Die Jury: Jutta Wille ist eine der Geschäftsführerinnen der AG Kurzfilm und Mitorganisatorin des Kurzfilmtags. Cathy de Haan ist Film-Produzentin und Kuratorin mit Schwerpunkt auf Independent Film Making. Sie arbeitet international von Bolivien bis Usbekistan und ist Mitglied der Europäischen Filmakademie. Peter Zorn ist freischaffender Filmemacher, Produzent, Kurator und Medienwissenschaftler. Er hat das Medienzentrum Werkleitzgesellschaft mitbegründet, genau wie die Professional Media Master Class als Filmausbildung in Halle. Quasi als Countdown auf die Preisträger zeigt Unicato zunächst Filme, die die Jury auch herausragend fand: • "Borderlines" von der Filmemacherin Hanka Nováková von der Prager Filmhochschule FAMU: Der Film ist eine animierte Allegorie über die Menschen und die ganz eigenen Grenzen ihrer Welt. Nach dem Motto: Manchmal sind die Dinge schwierig, aber nicht unlösbar. • "Equestrian" von Michiel van Bakel. "Equestrian" ist inspiriert von der Allgegenwärtigkeit von Überwachungskameras in unseren öffentlichen Räumen. Aufgenommen hat Michiel van Bakel deshalb mit 32 Video-Kameras zeitgleich. • "Omokage" (zu Deutsch "Nachlass") von Maki Satake. In "Omokage" zeigt sie uns Bilder, die ihr Großvater gemacht hat und ist an deren Entstehungsorte zurückgereist. Die drei gleichwertigen Preisträger des Unicato-Jahrgangs 2016 sind: • "Postcolonialism in 30qm" von Clara Winter und Miguel Ferráez von der Kunsthochschule Kassel. Die Juroren loben daran: "Mit zwei sich dabei irgendwie teilweise auch selbstporträtierenden Darstellern, und vor allem durch die Satire auf das janusköpfige europäische "Gutmenschentum" und seinem perfiden System der "Entwicklungshilfe"." • "Drop" von Yotam Knispel von der Hamidrasha Faculty of Arts am Beit Berl College in Israel. Die Jury überzeugte besonders die sensible Inszenierung der beiden jungen Darstellerinnen, die die Regie auch durch intime Momente hindurch sicher und behutsam lenkt. • "Kaputt" von Volker Schlecht, Alexander Lahl und Max Mönch. Basierend auf Interviews mit ehemaligen Gefangenen berichtet der Animadok-Film über das berüchtigtste Frauengefängnis der DDR - ÷ in Hoheneck. Die Jury lobt daran, dass der Film an sich und die Zuschauer glaubt und künstliche Dramatisierung oder gar Ergriffenheitskitsch vermeidet: Der MDR hat für kurze junge Filme die Initiative "MDR-KurzKino" 2015 ins Leben gerufen. Damit hat der Sender Studierenden der Filmuniversität Babelsberg die Möglichkeit geben, ihre Vision von Film ins Fernsehen zu bringen. In dem Projekt entstand die MDR Koproduktion "Am Ende der Wald" von Felix Ahrens. Der 30minütige Film hat einen Studenten-Oscar in Silber gewonnen. Der Spielfilm verdeutlicht in unserer Auswahl einmal mehr das breite Spektrum von Formen, die Kurzfilm im Fernsehen haben kann. Es ist ein Krimi, der die Geschichte der jungen Polizistin Elke erzählt, die bei einer routinemäßigen Fahrzeugkontrolle an der tschechischen Grenze unbeabsichtigt einen Mann erschießt. Zum Abschluss gibt es "A Grandmerry Christmas" von Constanze Engel. Bei Unicato hat er mittlerweile schon Kultstatus erreicht. Constanze Engel hat an der Bauhaus-Universität Weimar studiert. Alle wunderbaren Filmfiguren und -kulissen hat sie tatsächlich selbst gestrickt oder gehäkelt und auf diese Weise auch schon Musikvideos gemacht.
(MDR)