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"Die Betroffenen schämen sich für diese Abhängigkeit. Das müssen sie aber nicht. Es gibt gute Möglichkeiten, das zu behandeln", sagt Psychologe Stefan Melzer. Es geht um Online-Sexsucht. Pornos ohne Ende schauen, das ist ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft. Der therapeutische Leiter der diakonischen Suchtfachklinik Magdalenenstift in Chemnitz arbeitet an einem deutschlandweiten Pilotprojekt zu diesem Thema. Stefan Melzer behandelt ausschließlich Männer. Seine Fachgebiete sind eigentlich Alkoholismus und Medikamentenmissbrauch. Die Sexsucht ist auch für ihn Neuland. Um die Patienten besser verstehen zu können, drückt der 38-Jährige derzeit noch einmal die Schulbank und bildet sich tiefenpsychologisch weiter. Sein Beruf ist ihm Berufung. "Nach dem Abi hab ich überlegt, ob ich Jura oder Psychologie studiere. Die Entscheidung für Letzeres fiel dann recht schnell und leicht. Schon als Teenie war ich immer der Zuhörer, Versteher und Streitschlichter in meiner Klasse." Geholfen hat ihm hierbei sein Glaube. Stefan Melzer ist christlich erzogen und seit seinem siebzehnten Lebensjahr Mitglied der Freien Evangelischen Gemeinde. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt er in der Nähe von Glauchau.
(MDR)