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Die ORF-III-Dokumentation wirft einen Blick auf eines der dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte. Mindestens 30.000 Menschen wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich als "unwertes Leben" qualifiziert und im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet. Während Schloss Hartheim, die Landesnervenklinik Gugging und Am Spiegelgrund / Am Steinhof mittlerweile einer breiten Öffentlichkeit als Schauplätze nationalsozialistischer Medizinverbrechen bekannt sind, ist eine der zentralen Mordstätten weitgehend unerforscht: die Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling. Bis zu 2.400 PatientInnen aus Mauer-Öhling wurden ermordet. Obwohl diese Anstalt damit eine der grausamsten NS-Einrichtungen in der "Ostmark" war, wird die Geschichte des heutigen Landesklinikums erst seit wenigen Jahren vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs wissenschaftlich erforscht. In Form eines Dokumentarfilms wollen wir diese bisher unbekannte Geschichte erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Exemplarisch soll anhand der Biografien von Opfern, TäterInnen und "bystanders" die verdrängte Geschichte dieses Ortes sichtbar und verstehbar gemacht werden. Den größeren Kontext für die Taten von Mauer-Öhling bietet eine Darstellung der "erb- und rassebiologischen" Wahnvorstellungen des NS-Regimes vom "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" bis zur so genannten "Aktion T4".
(ORF)