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Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 179478 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
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Lärm, Krach, Radau - wie viel halten wir aus?

Folgeninhalt
Ob Autos, laute Nachbarn oder Partyböller – der Lärm in unserem Alltag strapaziert oft unsere Nerven. Wenn der Krach dann auch noch zum Dauerzustand wird, kann dieser ernste Folgen haben und krank machen. 20 Prozent der Menschen in Europa sind laut einem Bericht der Europäischen Umweltagentur langfristig Lärm ausgesetzt, der ihre Gesundheit beeinträchtigt. Die Folgen sind oft beträchtlich: Schlaganfall, Herzinfarkt oder entstehende Konzentrationsprobleme bei Kindern sind nur ein Teil davon. Auch psychische Erkrankungen drohen. Häufig ist es der Verkehrslärm, der zur großen Belastung wird. War es früher nur eine kleine Landstraße, die neben dem eigenen Haus verlief, finden sich manche Menschen inzwischen neben einer großen Zufahrtstraßen wieder - Martinshorn und nächtliche Autoraser inklusive. Auch in vielen Berufen kann man dem hohen Lautstärkepegel nicht entfliehen, etwa in der Schule oder auf dem Bau. Andere Menschen leiden unter heftigem Tinnitus, der sie an den Rand der Verzweiflung bringt. Wie gehen wir mit Lärm um? Wann wird uns der Krach zu viel? Und wie können wir darauf reagieren? "Lärm, Krach, Radau – wie viel halten wir aus?", das ist das Thema am 22. Juli 2022 bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ.

Stille kennt Shirin Soraya nicht - seit fast 16 Jahren hat die Schauspielerin einen Tinnitus. Tagaus, tagein wird sie von dem nervenaufreibenden Geräusch begleitet, das sie zur Verzweiflung trieb: "Ich konnte nicht mehr schlafen, ich konnte überhaupt nichts mehr machen. Ich habe nur gedacht: Das muss weggehen!" Nachdem zahlreiche Therapien keine nachhaltige Besserung brachten, hat sie gelernt, den Tinnitus als guten Freund zu betrachten.

Das Backsteinhaus von Rosi Schneider könnte ein idyllischer Ort sein, wären da nicht die Züge. Rund 250 Eisenbahnen brettern täglich an dem Grundstück im Mittelrheintal vorbei. Mittlerweile plagen die Rentnerin etliche gesundheitliche Probleme, die sie auf den Lärm zurückführt. Eine Besserung der Situation ist nicht in Sicht: "Man hat einfach das Gefühl, dass das nicht wahr sein kann. Der Staat müsste seine Bürger ja eigentlich vor Lärm schützen."

Kauen, Schlucken, Tütenrascheln: Es sind alltägliche Geräusche, die Denise Dachs quälen. Seit ihrer Kindheit leidet sie an einer extremen Geräuschempfindlichkeit. Wenn es zu viel wird, reagiert sie mit Tics: "Ich habe Kopfzucken, ich schnipse und dann fang ich auch an mit Treten." Manchmal wird die junge Frau sogar ohnmächtig oder muss sich erbrechen. Verständnis haben nur wenige Menschen in ihrem Umfeld, und erst seit kurzem weiß sie, was sich hinter ihrem Leiden verbirgt.

Wummernde Bässe waren lange Zeit ein wichtiger Teil im Leben von Jan-Eric Kaiser. Als Techno-DJ beschallte er über 15 Jahre lang sich selbst und das Partyvolk in Clubs: "Es wurde immer intensiver und länger – und der Preis wurde höher. Man brauchte von Montag bis Mittwoch, um sich körperlich davon zu erholen." Heute hat er dem exzessiven, lauten Partyleben den Rücken gekehrt und als Yogalehrer die Stille für sich entdeckt.

Grölen, kreischen, pöbeln – wenn in der Heidelberger Altstadt gefeiert wird, ist für Christoph Egerding-Krüger an erholsamen Schlaf nicht zu denken. "Kein Wochenende mehr ohne diese ausufernden Partys. Das ist wie Ballermann", klagt der pensionierte Schulleiter. "Ich bin kein Spießer. Wenn man aus dem Rheinland kommt, dann versteht man es zu feiern", sagt er. Doch dieser Radau geht ihm zu weit. Darum kämpft er seit Jahren mit einer Bürgerinitiative für mehr Ruhe.

Prof. Marc Schönwiesner weiß, welche verheerenden Folgen Lärm für uns haben kann. Der Neurobiologe von der Universität Leipzig erforscht, wie wir Geräusche wahrnehmen und was sie in uns bewirken. Was als Lärm empfunden wird, ist mitunter sehr unterschiedlich: "Da geht es nicht um die Lautstärke, sondern um die Qualität und Beschaffenheit." Ein lauter Wasserfall wird oft als angenehm empfunden, während das Aneinanderreiben von Metall viele erschaudern lässt.
(SWR)
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 22.07.2022, SWR Fernsehen
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