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Die ORF-III-Neuproduktion zeigt exemplarisch, was die österreichische NS-Geschichte für einzelne Familien bedeutete. Jahrzehntelang schwiegen ihre Eltern zu den Geschehnissen nach dem "Anschluss". Es war ein Tabu, sich an die einschneidenden Jahre zwischen 1938 und 1945 zu erinnern. Erst 2018 entdeckt die Psychotherapeutin Claudia Zerkowitz-Beiser jenen Lederkoffer in ihrem Keller in der Grazer Humboldtstraße, den ihre Großmutter Anny nach Kriegsende dort verstaut hatte. Er enthält Briefe, Dokumente und Fotos, die vom Erbe ihrer Vorfahren, genauso wie von deren tragischen Schicksalen erzählen - von Flucht, Deportation und Tod. So eröffnete die Familie das legendäre Grazer Margaretenbad, bevor die Nationalsozialisten die Macht übernahmen. Große Teile der Familie wurden in den Folgejahren verschleppt und ermordet. Die TV-Dokumentation verknüpft auf einfühlsame Weise die Historie der Familie mit der Grazer NS-Geschichte und spannt dabei den Bogen bis in die Gegenwart.
(ORF)