Folgeninhalt
"Mein Deutschland" führt auf eine Zeitreise in die Geschichte des geteilten Deutschland. Teil 3 dokumentiert die Zeit zwischen Olympiaboykott und Raketenstationierung Anfang der 80er Jahre auf der einen, dem Mauerfall auf der anderen Seite. Innerhalb eines Jahrzehnts werden die vermeintlich undurchdringlichen Grenzen nach und nach durchlässig. Die Hochsprunglegende Ulrike Meyfarth verdeutlicht, wie die Sportler 1980 in Moskau sowie 1984 in Los Angeles zu Geiseln des Kalten Krieges werden. Enie van de Meiklokjes, heute ein schriller TV-Star, erinnert sich an die behüteten Kindergartenjahre in der sozialistischen DDR. Der Schauspieler Bernd-Michael Lade, bekannt als langjähriger "Tatort"-Kommissar, lehnt sich dagegen als jugendlicher Punk gegen Heuchelei und gesellschaftliche Erstarrung in der DDR auf. Doch auch der Westen ist in einer Krise. Unerbittlich zerrt der Undercover-Journalist Günter Wallraff Missstände in der Bundesrepublik ans Licht der Öffentlichkeit, zeigt in seiner berühmtesten Rolle als "Türke Ali", unter welch menschenverachtenden Umständen Gastarbeiter ausgebeutet werden. 1987 unternimmt der US-Diplomat John Kornblum gemeinsam mit Präsident Reagan einen spektakulären Vorstoß, die deutsche Teilung zu beenden. Noch werden sie von den Ost- wie Westdeutschen als Illusionäre kritisiert. Die in der DDR aufgewachsene Annett Louisan steht für eine Generation, denen der Mauerfall zwei Jahre später ungeahnte Chancen gebracht hat. Sie absolviert ein Kunststudium in Hamburg und wird heute als Sängerin gefeiert, deren Herkunft keine Rolle mehr spielt. Zeitzeugen wie Campino, Angela Merkel oder Michael Mittermeier antworten auf die Frage, was wohl das erfolgreichste Buch der deutschen Nachkriegszeit ist, und schildern vor allem in bewegenden Worten, wie sie den großen Tag erlebt haben, an dem die Mauer fiel.
(rbb)
Länge: ca. 45 min.