Folgeninhalt
Diese dreiteilige Filmreihe dokumentiert zum ersten Mal, wie international operierende Netzwerke von Wilderern, Piraten, Schmugglern und Kartellen über die Schätze der Natur herfallen und dadurch die natürlichen Lebensgrundlagen bedrohen. "eco-crimes" zeigen aber auch, wie engagierte Menschen den Kampf gegen diese Umwelt-Mafia aufgenommen haben: hartnäckige Zollbeamte, mutige Fischereikontrolleure, entschlossene Staatsanwälte und vor allem die Mitarbeiter regierungsunabhängiger Umweltschutzorganisationen, die "undercover" recherchieren und dabei ihr Leben riskieren. Mit ihrer Unterstützung sowie anhand von Gerichtsakten, Verhörprotokollen und Zeugenaussagen zeichnet jede Folge einen authentischen Fall von "eco-crimes" nach. Einen, der uns alle betrifft: der Handel mit verbotenen Chemikalien, die die Ozonschicht zerstören - die illegale Fischerei auf den Weltmeeren - das Geschäft mit seltenen Tierarten. Die Filme sind das Ergebnis einer über dreijährigen Recherche der Filmemacher Heinz Greuling und Thomas Weidenbach. Die Dreharbeiten fanden rund um den Globus statt. Die Filmemacher konnten auf seltene und zum größten Teil noch nie im Fernsehen gezeigte Beweisvideos von Behörden, dem Militär und Umweltdetektiven zurückgreifen. Einige Szenen der Filme wurden aufwendig nachgestellt, an den Originalschauplätzen und mit Hilfe der echten Ermittler, die selber vor der Kamera mitwirken. Der Film "Ozonkiller" erzählt die Geschichte eines Problems, das alle für gelöst halten - und zeigt, dass dies ein trügerischer Irrtum ist. Es geht um die Zerstörung der schützenden Ozonschicht in der Erdatmosphäre. Sie schützt die Menschen vor den krebsauslösenden UV-Strahlen der Sonne. Schon 1987 verabschiedete die Weltgemeinschaft das 'Montreal-Protokoll' und verbot die Produktion der sogenannten FCKW (Fluor-Chlor-Kohlen-Wasserstoffe) in Spraydosen und Kühlmitteln. Sie gelten als Hauptverursacher des Ozonlochs. Die Öffentlichkeit jubelte über den Meilenstein. Das Abkommen von Montreal gilt als das erfolgreichste Umweltabkommen überhaupt. Niemand dachte damals an die illegalen Geschäfte mit FCKW und an die organisierte Kriminalität. Ausgangspunkt des Films sind die Recherchen einer Umweltorganisation aus London - der 'Environmental Investigation Agency', kurz EIA - und des Deutschen Zolls. Die Zollfahndung wird Ende der 90er Jahre auf den Deutschen Geschäftsmann Georg G. aufmerksam. Mit gefälschten Papieren hat er Hunderte von Tonnen der in Europa längst verbotenen Ozonkiller importiert. Er bezieht die Chemikalien aus China, wo sie aufgrund einer Sonderregelung noch bis zum Jahr 2010 hergestellt werden dürfen. Für eine Übergangszeit und nur für den Eigenbedarf, so war es eigentlich gedacht. 2001 wird Georg G. zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. FCKW für mehr als 2,5 Millionen Euro hat er gekauft und für ein Vielfaches weiter verkauft: nach Frankreich, Großbritannien, Italien, Ungarn, Österreich, Belgien und in die USA. Es ist der einzige Fall von FCKW-Schmuggel, der in Europa vor Gericht kommt. Doch die Mitarbeiter der Londoner EIA ahnen, dass der illegale Handel noch viel größer ist. Aufgrund von Im- und Exportstatistiken schätzen sie, dass in den 90er Jahren allein in die EU bis zu 20.000 Tonnen Ozonkiller geschmuggelt werden - jährlich. Julian Newman und Ezra Clark von der EIA wollen an die Hersteller der Chemikalien ran und gründen eine Briefkastenfirma für den Import von FCKW. Sie wollen den Spieß herum drehen, geben sich selbst als Händler aus und nehmen Kontakt mit den noch existierenden FCKW-Produzenten in Schwellen- und Entwicklungsländern auf. Es antworten allein 26 Firmen aus China. Detailgenau dokumentiert der Film, wie FCKW nach Europa und Nordamerika geschmuggelt werden. Die Filmemacher beobachten, wie die Mitarbeiter der EIA "undercover" nach China aufbrechen - beeindruckende und erschütternde Dokumente.
(einsfestival)
Länge: ca. 45 min.