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In dieser Dokumentation blicken sechs Näherinnen und ein Bügler auf ihr Arbeitsleben in der Bekleidungsindustrie zurück. Hier schneiderte ein Heer von Tausenden von Arbeiterinnen in unscheinbaren Hinterhöfen über Jahrzehnte jene Stoffe zusammen, die Millionen Bundesbürger trugen. Direkt nach dem Krieg mussten sie in umgebauten Schulen und leer stehenden Kaufhäusern schuften - die Industriegebäude waren ausgebombt. So trugen die Näherinnen in den 60er Jahren zum Aufstieg einer Branche bei, deren größtes Unternehmen Steilmann von NRW aus ganz Europa eroberte. In den 70ern kam die Krise. Die Arbeit wanderte ins Ausland ab. Und obwohl es ihnen keiner zutraute, kämpften die Näherinnen in Bonn für ihre Arbeitsplätze und gegen die Globalisierung - zu einer Zeit, als es den Begriff noch gar nicht gab. Eine Lobby wie die Kumpels aus dem Ruhrgebiet hatten sie nie. Und deshalb mussten sie mit ansehen wie ein Betrieb nach dem anderen geschlossen wurde. Heute stehen die Nähsäle leer. Nur eine Ausnahme gibt es: Ein 200 Jahre altes Familienunternehmen in Köln leistet sich immer noch eine eigene Produktion. Hier steht er, der letzte Nähsaal des Landes...
(einsfestival)