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'Solange Mond und Sonne scheinen, wird nie ein Deutscher eines Polen Freund!', lautet ein altes polnisches Sprichwort. Im kollektiven Gedächtnis der Polen ist das Leid, das von den Deutschen ausging, bis heute tief verwurzelt. Umgekehrt hielten sich bei vielen Deutschen über Generationen hinweg hartnäckig Hochmut und Vorurteile gegenüber den Polen. Es sind nach wie vor die Schrecken des 20. Jahrhunderts, die auf dem Verhältnis von Deutschen und Polen lasten: zwei Weltkriege, die von Deutschland ausgingen, der teuflische Pakt Hitlers und Stalins, der Holocaust, der unauslöschlich mit den Namen Auschwitz und Treblinka verbunden ist, das Warschauer Getto und der Warschauer Aufstand, Flucht und Vertreibung von Polen und Deutschen, die Verschiebung der Grenzen des polnischen Staates nach den Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam, der Verlust der deutschen Ostgebiete, die Zwangsherrschaft des kommunistischen Systems in der Volksrepublik Polen und in der DDR. Ostersonntag Heute sind die Grenzen offen, Polen ist der EU beigetreten, die wirtschaftlichen Verflechtungen wachsen. Die Nachbarn sind sich näher gekommen, doch nach wie vor sind sie sich fremd. Vor allem für die in ihrer politischen Haltung nach Westen ausgerichteten Deutschen gilt: Man weiß wenig über die Nachbarn, vor allem über die historischen Verbindungen und Bruchstellen. 'Deutsche und Polen' - eine Chronik beschreibt das historische Verhältnis von Deutschen und Polen, Konflikte und Katastrophen aber auch die historischen Verbindungen und Gemeinsamkeiten. Teil 1: Schwarzes Kreuz und weißer Adler Der erste Teil der Dokumentation erzählt von der berühmt-berüchtigten Schlacht von Grunwald, als der Deutsche Orden vom polnischen-litauischen König und seinem Heer entscheidend geschlagen wurde, und dem Mythos, der um das große mittelalterliche Hauen und Stechen entstand. Skizziert werden daneben andere wichtige deutsch-polnische Aspekte des Mittelalters, Otto III. und der Akt von Gnesen, die Stadtgründungen durch deutsche Siedler im polnischen Königreich, das Schicksal der Exilanten aus Bamberg, die im polnischen Posen (Poznan) heimisch wurden, das 'Thorner Blutgericht', die glücklose Regierungszeit August des Starken u. a. Erzählt wird auch von wichtigen Persönlichkeiten wie dem Bildhauer Veit Stoss, mit denen sich polnische und deutsche Traditionen verbinden.
(Tagesschau24)