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Der Uranus gehört nicht zu den seit der Antike bekannten klassischen fünf Planeten. Er wurde erst im Jahr 1781 von dem deutschen Astronomen Wilhelm Herschel mit dem Fernrohr entdeckt. Wer den Uranus heute von der Erde aus betrachtet, sieht zunächst nur eine kleine, eisblau schimmernde Scheibe. Und tatsächlich herrscht auf dem Gasriesen mit den 27 Monden, dessen lebensfeindliche Atmosphäre aus einem kosmischen Cocktail von Wasserstoff, Helium, Methan und Ammoniak besteht, eine brutale Kälte von durchschnittlich -200 Grad Celsius. Die enorme Entfernung von der Sonne macht höhere Temperaturen unmöglich und ist zudem der Grund, warum ein Sonnenumlauf des Uranus sehr viel länger dauert als der der Erde: Ein Uranus-Jahr entspricht 84 Erdenjahren. Nach den Erkenntnissen der modernen Astronomie wäre eine Reise zum Uranus kein Trip in gänzlich unbekannte Welten - aber dafür eine ziemlich einsame und vor allem eisige Mission. Noch ein bisschen weiter ist eine Reise zum Neptun. Mit einer von der Sonne aus gerechneten durchschnittlichen Entfernung von 4,5 Milliarden Kilometern ist er der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Seine blaue Farbe erinnert an einen Pool, und es gibt sogar einen Ozean. Doch dieser besteht aus stark komprimiertem Wasser, Ammoniak und Methan. Zudem ist er unter einer dichten Atmosphäre verborgen. Von einem Badeurlaub auf diesem erst 1846 entdeckten Himmelskörper wäre also eher abzuraten. Aufgrund seiner Entfernung von der Sonne und der damit einhergehenden geringen Sonneneinstrahlung (ein Tausendstel des Wertes der Erde) herrschen hier außerdem eisige Temperaturen von bis zu -218 Grad Celsius.
(S1)