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76

Mahlzeit, Deutschland!

D, 2009

  • 76 Fans
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02

Vom Eisbein zur Pizza

Folgeninhalt
In den 60er Jahren gerät nicht nur die deutsche Gesellschaft in die Krise, sondern auch die deutsche Küche. Der zweite Teil der Dokumentation erzählt, wie nach den gefräßigen Jahren der Wirtschaftswunderzeit Essen für die breite Masse zur Nebensache wird. Während die Jugend mit Rockmusik und langen Haaren gegen bürgerliche Werte rebelliert, wandelt sich auch der Speisezettel: Statt liebevoll Gekochtem gibt es Aufgetautes und Aufgewärmtes. Eine Umfrage der Bild-Zeitung 1962 ergibt: 81 Prozent der Frauen haben die Hausarbeit satt. Die Nahrungsmittelindustrie reagiert: Maggi erfindet die Eierravioli aus der Dose bis heute das meistverkaufte Fertiggericht. 1961 kommt der Tiefkühlspinat in den Handel, 1963 gibt es die ersten Fischstäbchen zu kaufen, 1968 erobert die Tiefkühlpizza den Markt. Essen verkommt vom gemeinsamen Ritual zur bloßen Nahrungsaufnahme. Während der Westen schlemmt, ist im Osten Einkaufen kompliziert: Niemand hungert, aber von Vielfalt kann keine Rede sein. Seit 1960 soll zwar die volkseigene Großhandelsgesellschaft HO-Läden mit Obst und Gemüse versorgen, doch die liefert nur das, was die DDR selbst produziert. Für exotisches Gemüse oder Tropenobst fehlen dem Arbeiter- und Bauernstaat die Devisen. Schauspielerin Eva-Maria Hagen verbringt einen großen Teil ihrer Freizeit beim Schlangestehen vor Lebensmittelgeschäften: "Wenn's Weintrauben gab oder Bananen oder irgendwelche Besonderheiten, da stand man dann Schlange. Gegenüber von mir war ein Fleischer, da stand man immer an. Und manchmal kriegte man auch was gereicht von unterm Ladentisch." Die Studentenbewegung stellt deutsche Esstraditionen auf den Kopf: in Kommunen und WGs gibt es Brunch auf dem Fußboden statt Sonntagsbraten am Tisch, Essen wird zur Nebensache. Die 70er Jahre sind das Jahrzehnt, in dem Deutschland endgültig in der Moderne ankommt. Die Frauenbewegung verändert das Bild der deutschen Hausfrau und Mutter nachhaltig: Frauen sind immer öfter berufstätig und haben gar nicht die Zeit, den ganzen Tag zu kochen. Gleichzeitig öffnet sich das Land: 1971 ist jeder zehnte Arbeitnehmer ein Gastarbeiter. Das belebt die Restaurantszene. Ulrich Wickert zum Beispiel schwärmt damals für griechische Küche: "Das hatte auch einen Grund, weil der Grieche, der hat sehr schön fett gekocht. Und da gab's immer irrsinnige Portionen. Und die Menge war ja auch wichtig." Auf dem Land bleibt die Küche in West wie Ost bodenständig. In privaten Super-8-Filmen der 70er Jahre ist der sonntägliche Kaffeetisch ein beliebtes Motiv: Die Muster der Kleider und Tapeten sind schriller geworden, aber es gibt Frankfurter Kranz und Käsekuchen, wie immer schon.
(rbb)
Länge: ca. 45 min.
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Mo, 20.07.2009, Das Erste
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