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Die "Alpenfestung": mehr als ein dreister Bluff? Die Amerikaner jedenfalls nahmen sie sehr ernst. Schon seit dem Herbst 1944 hatte der US-Agentenchef Allen Dulles in Bern beunruhigende Meldungen gesammelt und nach Washington gekabelt: Die Deutschen seien dabei, die Alpenregion vom Comer See bis zur Wiener Neustadt in ein fast uneinnehmbares "Reduit" zu verwandeln, mit unterirdischen Fabriken und Kommandozentralen, Raketen und Düsenflugzeugen, Hunderttausenden kampferprobter Soldaten und Vorräten für Jahre. Mit der Alpenfestung wollten Heinrich Himmler und seine Gefolgsleute ihre Haut retten: Südbayern und Österreich als letzte Verteidigungsstellung der SS. Im Angesicht der drohenden Niederlage sahen viele SS-Führer darin wohl einen Faustpfand für einen Deal mit den Alliierten - allen voran den Amerikanern. Ihr Kalkül: Entweder ein Waffenstillstand und damit Schutz vor alliierter Strafverfolgung oder Widerstand bis zum Letzten in einer schier uneinnehmbaren Bergfestung - ein hoher Preis, den die Alliierten zu zahlen gehabt hätten. Soweit kam es glücklicherweise nicht. Doch die Vorbereitungen liefen.
(Phoenix)
Länge: ca. 45 min.