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Bis in die 50er Jahre waren die Äolischen Inseln selbst den Italienern kaum bekannt. Wer konnte, emigrierte nach Amerika oder Australien. Mittlerweile sind die Inseln ein beliebtes Urlaubsziel. Das Weggehen und das Wiederkommen sind die beiden großen äolischen Themen. Einst herrschten Armut und Hunger auf den Äolischen Inseln. Bezahlte Arbeit gab es kaum, viele Menschen wanderten aus. Die Wende auf den Inseln brachte ausgerechnet das Kino. Als Roberto Rossellini 1949 zusammen mit Hollywood-Diva Ingrid Bergmann den Film "Stromboli - Terra di Dio" drehte, löste er die erste große Besucherwelle aus. Filmfans wollten den Schauplatz sehen und das Naturspektakel des Stromboli selbst erleben. Nach und nach bekamen die Inseln Hotels, regelmäßiger Fährverkehr wurde eingerichtet, der Tourismus schuf Arbeitsplätze. Inzwischen ist er der wichtigste Wirtschaftsfaktor auf den Äolischen Inseln, und doch konnten sie sich ihre Ursprünglichkeit in einem Maße bewahren, das man in Europa kaum vermuten würde. Weggegangen und wiedergekommen, das sind viele Inselbewohner, so auch bei Clara Rametta, die für einige Jahre in Boston gelebt hat. Mittlerweile lebt sie in Malfa und restauriert zusammen mit ihrem Mann verlassene Häuser - eines haben sie in ein Hotel mit Feinschmeckerlokal umgewandelt. Kaum ein äolisches Rezept, bei dem nicht Kapern verwendet werden. Und so ist das wichtigste Fest der Insel die Sagra del cappero, das Kapernfest.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.