Folgeninhalt
Viele empfinden das wie eine Demütigung: Die Rating-Agentur Standard & Poor's droht, Deutschland, mehreren anderen Euro-Staaten und dem mit großer Mühe errichteten, Hunderte Milliarden schweren "Rettungsschirm" das Gütesiegel AAA zu entziehen. Und das direkt vor dem Brüsseler Gipfel, bei dem ab Donnerstag der Durchbruch erzielt werden soll zur Stabilisierung unserer Währung. Sind da böse Mächte am Werk? Wollen die Amerikaner unser Geld kaputt machen? Ziehen die "Märkte" die Politik wieder mal am Nasenring durch die Manege? Manche sehen das genau anders herum: Diese Drohung sei eine großartige Stütze für die gemeinsame Politik von Merkel und Sarkozy, nun könnten die anderen Europäer gar nicht mehr anders, als da mitzuziehen. Der Brüsseler Gipfel, da zumindest sind sich alle Beobachter einig, ist einer der wichtigsten in den letzten Jahrzehnten. Nur wenn von dort ein überzeugendes Signal europäischer Geschlossenheit kommt, kann sich der Euro stabilisieren. Aber sind die Europäer dazu in der Lage? In vielen EU-Staaten regt sich Widerstand gegen den strikten Sparkurs: Da wird die Bundeskanzlerin, der im eigenen Land häufig eine Politik des Zauderns und Zögerns vorgeworfen wird, als Nachfahrin von Bismarck und Hitler verspottet, die den ganzen Kontinent am deutschen Wesen genesen lassen wolle. In Brüssel steht in dieser Woche ein "Endspiel um den Euro" bevor. Kommt jetzt der Durchbruch? Oder landet unser Geld auf Ramschniveau? Ist die deutsche Führungsrolle unvermeidbar - oder müssen wir unsere währungspolitischen Überzeugungen auf dem europäischen Altar opfern? Was würde das bedeuten für Euro, Konjunktur und Arbeitsplätze? Über diese und andere Fragen spricht Maybrit Illner mit ihren Gästen.
(ZDF)