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Italien hat gewählt und die Botschaft ist hart: Es gibt keinen Konsens in Europa über die Rettung aus der Krise. Mit populistischen Parolen gegen den Euro und Europa ist es dem Mitte-Rechts-Bündnis um Silvio Berlusconi und der Protestpartei von Beppe Grillo gelungen, millionenfach Wählerstimmen einzusammeln. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft in der Union. Mit einer Staatsverschuldung von beinahe 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ist das Land zu groß, um gerettet zu werden. 11,7 Prozent der Menschen sind ohne Arbeit, bei den Jugendlichen liegt die Quote bei 38,7 Prozent. Und Italien ist kein Einzelfall. Von Griechenland bis Spanien und Portugal steigen Arbeitslosigkeit, Armut und Wut. Deutlich wird dabei, wen die Menschen für die Misere verantwortlich machen: die politische Klasse im eigenen Land, Brüssel und Deutschland. Der Sparkurs, den Angela Merkel einst vorgab, findet keine Mehrheit mehr. Hilfsgelder gegen Reformen - funktioniert dieser "Deal" noch? Was, wenn die Südländer aus den Reformen aussteigen? Und wie geht Deutschland mit dem wachsenden Populismus und der gegen unser Land gerichteten Stimmung in den Krisenländern um? Ist es die desaströse Lage, die die Menschen in Südeuropa auf die Strassen treibt, so ist es in Deutschland eher die Angst vor zukünftigen Belastungen durch die Schuldenländer. Rund um den Hamburger Ökonomen Bernd Lucke gründet sich in diesen Tagen die Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland". Ihre Devise: Es gibt eine Alternative zu den Rettungsschirmen. Doch nicht nur für die etablierten Parteien wird es schwieriger in Europa. Auch für die Spitzenmanager aus Wirtschaft und Finanzwelt sind das keine guten Tage. Eine Regulierungswelle rollt über Vorstände und Aufsichtsräte hinweg, Bonizahlungen werden eingefroren, Gehälter gedeckelt ... Zahlen nun endlich die Verursacher für die Krise? Ist Angela Merkels Euro-Rettungs-Sparprogramm gescheitert? Kommt die Krise zurück? Ist die Demokratie in Europa gefährdet? Oder gefährdet die Demokratie den Euro?
(ZDF)
Länge: ca. 60 min.