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Charles-Édouard Jeanneret-Gris, genannt Le Corbusier, wurde 1887 im Schweizer Ort La Chaux-de-Fonds geboren und wurde einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. La Chaux-de-Fonds ist vom Stadtbild her durch die geometrische Anordnung aus dem 19. Jahrhundert geprägt, die auch die Position der Sonne berücksichtigt. Diese einzigartige Struktur hat den zukünftigen Architekten möglicherweise darin beeinflusst, rechte Winkel und das Licht der Sonne zu verehren. Der Schreibtisch LC 16 ist ein Klassiker für das Kinderzimmer und wurde von Le Corbusier für eine Wohneinheit in der bretonischen Stadt Rezé konzipiert. Der Schreibtisch verbindet mehrere modulare Elemente: Aus zwei identischen Kästen entsteht ein Regal, an das sich ein Tisch angliedert, der auf einem einzigen zylindrischen Bein steht. Ein kleinerer geschlossener Kasten dient als Sitzgelegenheit. Der Holzhocker ist inspiriert von den Whisky-Kisten, die Corbusier oft zum Sitzen verwendete und von denen er später verschiedene Varianten in verschiedenen Höhen entwarf. Das Besondere an dieser Kombination aus Schreibtisch und Regal ist, dass der Tisch im rechten Winkel zur Wand platziert ist und somit auch der dazugehörige Stuhl. Auf diese Weise blickt die sitzende Person in den Raum und ist der Lichtquelle zugewandt, ein wesentliches Anliegen von Le Corbusier. Für den Bau seiner Wohnblöcke entwickelt Le Corbusier bereits 1943 das Maßwerk "Modulor", das auf menschlichen Maßen und dem Goldenen Schnitt basiert. Auch das Tisch-Regal-System ist letztendlich die konsequente Umsetzung jener Formensprache.
(arte)
Länge: ca. 25 min.