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Im österreichischen Pinzgau, nahe der bayerischen Grenze, weitet sich das Unkenbachtal unterm Sonntagshorn zur Saalach hin. Holz- und Milchwirtschaft prägen diese Gegend wie vielerorts in den Alpen. Hier war stets der Meister gefragt, der das helle Holz der Fichten, Tannen und Lärchen zu Gebinden für Milch, Butter und Käse zu fügen verstand: der Weißbinder, eine besondere Ausprägung unter den Bindern, Schäfflern oder Böttchern. Der hier in Unken seine fünfhundert Jahre alte Werkstatt führt, ist Johann Wohlschlager, Binder in der siebten Generation. Zu seiner Lehrzeit gab es allein hier im Salzburgischen 74 Binderbetriebe. Jetzt ist er "Der Letzte seines Standes". Noch einmal steigt er mit seiner Kraxe voller Werkzeug hinauf zu den Höfen, in denen er als junger Mann auf der Stör Butterfässer und "Sechter" (besondere Eimer für die Milch) oder auch "Stötz" (flache Bottiche zum Rahmabsetzen) herstellte. Er zeigt, wie aus frischer Esche der Fassreif geschnitten wird, und wie ein Sechter noch von Hand entsteht. Mit sicherem Augenmaß und Geschick fügt er Fassdauben rund und dichtet sie ohne Leim ab, und er erklärt z. B. die Bedeutung der links- oder rechtsgedrehten Holzmaserung.
(SWR)
Länge: ca. 30 min.