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Einmal im Leben Schlossherr sein! Im Himmelbett aufwachen, auf der Terrasse frühstücken, über weite Wiesen reiten und abends am offenen Feuer Wein trinken. So oder ähnlich träumen Millionen. Für die wenigsten geht die Vision in Erfüllung. Leben im Schloss ist eigentlich ein Anachronismus mit hohen Kosten. 1991 kehrte die gräfliche Familie zu Lynar nach Lübbenau zurück. Doch sie nutzen das riesige Schloss nicht als Wohnung, sondern eröffneten ein Vier-Sterne-Hotel, um das Familienanwesen erhalten zu können. Vor fast 400 Jahren erwarben ihre Vorfahren die Besitztümer im Spreewald. Heute dürfen sich Gäste wie die Grafen fühlen, während die Lynars um das stilvolle Ambiente, um Events, Speisekarten und Baukredite sorgen. Verkehrte Welt? Jürgen Paulisch liebt seine Schlossküche. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet er auf Schloss Sallgast in seinem Traumberuf. Am liebsten bekocht er Hochzeitsgesellschaften, keine gastronomische Herausforderung ist ihm dabei zu schwierig, und immer lässt er sich etwas Neues einfallen. Zwei Hochzeitszimmer besitzt das Schloss, ausgestattet mit den Möbeln der einstigen Besitzer. Wenn sich die Paare dorthin zurückziehen, steht Paulisch immer noch in seiner Küche, müde von der Arbeit und glücklich wie ein König. Und es gibt sie doch: die heutigen Schlossbewohner. In Wiesenburg bauten Vater und Sohn Ahlert den alten Adelssitz, mit dem niemand etwas anzufangen wusste, zu modernen Wohnungen um. Die Familien mit Kindern leben als Castle-Community, miteinander vernetzt. Man feiert miteinander im Rittersaal oder im Kaminzimmer - und jeder genießt seine großzügigen, individuell geschnittenen Wohnungen. Die Dokumentation von Gabriele Conrad und Gabriele Denecke begleitet Menschen, die in Schlössern wohnen und arbeiten, zwischen Spreewald und Fläming, in Lübbenau, Sallgast und Wiesenburg.
(rbb)