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Shoppen ist nicht gleich Einkaufen. Beim Shoppen, und erst recht beim Power-Shoppen geht es nur vordergründig darum, sich mit Konsumgütern zu versorgen. Ziel ist vielmehr, etwas zu erleben, das heißt, sich zu erleben und den eigenen sozialen Status zu bestätigen: Ich shoppe, also bin ich. Shoppen ist für viele junge Europäer längst der sichtbarste Beweis dafür, was sie sich und der Gesellschaft wert sind, und die inzwischen überall gleich aussehenden Shoppingmalls sind moderne Gemeindezentren und zugleich Arenen der sozialen Konkurrenz. Individualität steht zwar hoch im Kurs, trotzdem gehen fast alle jungen Frauen zwanghaft zu H&M und alle jungen Männer zu Media Markt. Wer allerdings das fürs Power-Shoppen notwendige "Kleingeld" nicht hat, wird immer mehr von dieser Erlebniswelt ausgeschlossen. Da verwundert es nicht, dass Jugendliche aus den trostlosen Vorstädten Großbritanniens erst einmal Kleider anprobieren, bevor sie die Läden plündern und anzünden: Riot-Shopping, die Kehrseite des Power-Shoppings.
(arte)
Länge: ca. 26 min.