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Als Mustafa Kemal Atatürk die neue Republik der Türkei gründete, regelte der Vertrag von Lausanne im Jahr 1923 den "Austausch" von Muslimen türkischer Herkunft, die sich in Griechenland niedergelassen hatten, und von christlich-orthodoxen Griechen, die in Kleinasien lebten. Dieser Bevölkerungsaustausch betraf beinahe zwei Millionen Menschen, und er hat in beiden Ländern tiefe Spuren hinterlassen. Was beide Seiten von Anfang an vereinte: Sowohl in Griechenland als auch in der Türkei wurden und werden seit Jahrhunderten Olivenbäume kultiviert. Die Dokumentation spürt diesem historischen Ereignis nach und trifft zwei Familien, die durch den Austausch betroffen waren: Familie Kiniklis auf griechischer Seite und Familie Kursat auf der türkischen. Um sie zu treffen, führt die Olivenstraße in der heutigen Folge an das Ägäische Meer, auf die griechische Insel Lesbos und gegenüber in die Region von Ayvalik, einem heute bedeutenden Standort türkischer Olivenkultur. Beide Familien sind dem Olivenanbau verbunden und erzählen, welche Rolle der Olivenbaum in ihrer bewegten Familien- und Landesgeschichte spielt. In Griechenland trifft der Filmemacher einen Arzt, der passionierter Verfechter des Konsums von Olivenöl ist: Für den Mediziner steht außer Zweifel, dass es nichts Wirksameres für die Gesundheit gibt. Und in der Türkei beweist uns die Tochter der Familie Kursat, wie umtriebig sie als Vertreterin der jungen Generation der Türkei auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren - ihr Olivenbetrieb läuft wie am Schnürchen. Ein Film über alte Wunden und neue Freundschaften und über die Bedeutung, die der Olivenbaum in diesem Teil der Ägäis spielt.
(arte)