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Tauben leben monogam in lebenslanger Paarbeziehung, sie sind sehr fruchtbar und ziehen ihre Jungen liebevoll auf. Als Nachfahren der Felsentauben verfügen sie über einen unbeirrbaren Heimkehrtrieb und bemerkenswerten Orientierungssinn. In Städten aber kennt man sie als die "Ratten der Lüfte", etwa 50 Millionen Stadttauben gibt es weltweit. Der Schweizer Taubenforscher Hans-Peter Lipp kennt ihren verblüffenden Magnet-, Geruchs-, Hör- und Sehsinn und er ist überzeugt, es gäbe noch einen weiteren geheimnisvollen Sinn zu entdecken. Von den Supersinnen ihrer Lieblinge profitieren auch die Taubenzüchter. Auf Wettflügen fliegen sie ihnen Millionen ein, zum Beispiel beim schwersten Taubenrennen der Welt in Sun City in Südafrika. Über Jahrtausende erfuhren Tauben eine hohe Wertschätzung. Im alten Ägypten standen sie hoch im Kurs, als Nahrungsmittel und beste Düngerlieferanten. Und schon in der Antike nahmen Seefahrer sie bei ihren Fahrten mit, denn Tauben fliegen immer zurück zu ihrem Heimatschlag. So meldeten sie die baldige Ankunft eines Schiffes und bei Sturm galt ihr Eintreffen als Hilferuf - das SOS der Antike. Tauben wurden sogar als fliegende Postboten eingesetzt. Die Zitadelle von Kairo, um 1250 das Machtzentrum der Mamelucken, war zugleich ihre "Hauptpost", die Drehscheibe des frühen Taubenpostverkehrs. 1850 eröffnete Julius Reuter mit rund 40 Tauben eine Nachrichtenagentur in Aachen und befördert - schneller als die Eisenbahn - die gefragten Börsen- und Wirtschaftsnachrichten der Zeit.
(Bayerisches Fernsehen)
Länge: ca. 45 min.