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Vor der Ostseeküste der Halbinsel Darß wurde das Wrack eines 700 Jahre alten Handelsschiffes entdeckt. Die Ladung deckte ein vergessenes deutsches Kapitel auf: Das Imperium der Hanse. Der erste Teil der neuen "Schliemanns Erben"-Staffel führt die Zuschauer in das Weltreich der Hansefahrer, die mit Mut und Pioniergeist der Urgewalt des Meeres, Piraten und mächtigen Konkurrenten begegneten. Die Ladung der "Darßer Kogge" liefert den Forschern bedeutende Indizien, dass das Einflussgebiet der Deutschen Hanse weit größer war als bislang vermutet. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts schlossen Kaufleute verschiedener deutscher Städte ein Wirtschaftsbündnis, um möglichst ungehindert - und das heißt gewinnbringend - Fernhandel zu treiben. Die Archäologen sind auf der Spur eines Handelsnetzes von Sibirien bis an die Küste Nordamerikas. Im wilden Nordwesten Islands und auf den Shetland-Inseln entdecken sie die einstigen Stützpunkte der Kauf- und Seeleute, die von ihrem abenteuerlichen und risikoreichen Leben erzählen. Die Hansesiedlungen an der Atlantikküste zeigen auch, dass der "Handelstrieb" der Kaufleute stärker war als königliche Gesetze. Der dänische König hatte der Hanse lediglich den Handel über ihr Kontor in Bergen gestattet. Doch die Kaufleute "umschifften" das königliche Monopol, wie die neue archäologische Forschung belegt. Der Vorstoß der Deutschen Hanse im Nordmeer war illegal, aber erfolgreich. Zugleich verdeutlicht die Dokumentation die Dimension des mittelalterlichen Wirtschaftsbundes: Die Hanse war ein modern organisiertes Handelsnetzwerk, das in seiner Effizienz und Ausdehnung den Vergleich mit der EU unserer Tage nicht scheuen muss. Mit "Schliemanns Erben - Vorstoß der Deutschen Hanse" betritt die Reihe wieder einmal archäologisches Neuland, das mit aufwändigen Spielszenen und 3-D-Animationen zum Leben erweckt wird.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.