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Schwarzes Gold - das ist der Name der Stadt und gleichzeitig ihre Geschichte. Die ersten Pioniere im 17. Jahrhundert haben sich hier niedergelassen, weil die Goldfunde alles übertrafen, was die Portugiesen in Brasilien zuvor entdeckt hatten. Die gesamte, damals viele Tagesreisen von der Küste entfernte Gegend, barg so große Mengen des Edelmetalls, dass die Kolonialherren zehntausende von Sklaven aus Afrika nach Brasilien einschifften, um die Bodenschätze auszuheben. Der Film von Roland May zeigt die Architektur einer der bedeutendsten Goldgräberstädte der Welt und die Geschichte seines wichtigsten Baumeisters. Antonio Francisco Lisboa. Er ist mit seinem Werk und seiner tragischen Lebensgeschichte eng mit dem Schicksal seiner Stadt verbunden. Lisboa wurde bekannt unter seinem Spitznamen "O Aleijadinho" (das Krüppelchen), weil er unter einer unheilbaren Krankheit litt, die seinen Körper ähnlich wie Lepra langsam zersetzte. Die Spuren, die er durch seine Skulpturen, Reliefs und architektonischen Arbeiten in Ouro Preto hinterlassen hat, sind von einer einzigartigen Kraft und Schönheit. O Aleijadinho muss in seinen späteren Lebensjahren schlimme Qualen bei der Arbeit erlitten haben. Trotzdem schuf er bis zu seinem Tod 1813 unermüdlich neue Varianten des später als "Barocco Mineiro" bezeichneten Stils. Er band sich zuletzt die Bildhauerwerkzeuge an seine Arme, als er die Hände nicht mehr gebrauchen konnte und kämpfte mit Schönheit gegen die eigene schreckliche Verkrüppelung an - ein Leben zwischen Himmel und Hölle.
(NDR)
Länge: ca. 15 min.