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Die Regenzeit, in den Monaten Juni bis September, zwang die äthiopischen Kaiser in der Vergangenheit dazu, Feldlager zu bauen. Den Rest des Jahres zogen sie, schwer bewaffnet, durch ihr Reich. Nur durch ihre stete Präsenz konnten sie ihre Herrschaft verteidigen. 1632 bestieg Kaiser Fasilidas den äthiopischen Thron. Die Sage erzählt, dass ihm am Tana-See ein Mann erschien, der ihm befahl, ein Schloss zu bauen. Ganz in der Tradition seiner Vorgänger, von denen jeder an einem neuen Ort ein Lager errichtet hatte, gehorchte Fasilidas und ließ einen Palast mit vier Ecktürmen und einer großen Repräsentationshalle bauen. Seine Nachfolger, die Gondar-Kaiser, bauten die Stadt Fasil Ghebbi und den Palast weiter aus. Es ist eine Hochzeit der äthiopischen Geschichte, eine Zeit der politischen Geschlossenheit und eine Zeit des hochentwickelten Handwerks. Der Film versucht, die Zuschauer in die Rolle eines zeitgenössischen Besuchers schlüpfen zu lassen, der, staunend hin- und hergerissen zwischen der Armut des Landes und der Bewunderung für die Prachtentfaltung eines Herrschers, nach Orientierung sucht.
(NDR)
Länge: ca. 15 min.