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Zwischen sanften Hügeln und bewaldeten Talauen an der Grenze zwischen Tschechien und Österreich liegt ein Gesamtkunstwerk verborgen, das Gebäude, Parklandschaft und freie Natur umfasst. Es ist das Werk der Fürsten von Liechtenstein, die sich im 14. Jahrhundert in den Orten Lednice (Eisgrub) und Valtice (Feldsberg) ansiedelten. Diese Gutsherrschaft wurde zum Kernbereich ihrer ausgedehnten Besitzungen in Mähren, Böhmen und Schlesien, Österreich und dem Alpenrheintal. Im sieben Kilometer entfernten Lednice erbauten sie eine Sommerresidenz, und in Valtice ein Barockschloss. Den ganzen Gutsbezirk um die beiden Ortschaften herum betrachteten sie als eine natürliche Parklandschaft, die sie nach malerischen Gesichtspunkten umgestalteten. Kernpunkt des Landschaftsensembles bildet das mit neugotischer Pracht ausgestattete Schloss Lednice mit seinem großen Landschaftspark. Ein Fluss wurde umgeleitet, Sümpfe wurden trockengelegt und ein großer See mit vielen Inseln ausgegraben. Fürst Alois schickte 1802 einen Gärtner nach Amerika, um Samen und Pflanzen von Forstgehölzen zu sammeln und nach Lednice zurück zu schicken, so dass hier im Park eine der ältesten europäischen Sammlungen amerikanischer Bäume entstanden ist. An genau berechneten Punkten in der Landschaft setzte später Fürst Johann I. klassizistische Bauwerke, die mit ihren harmonischen Formen das Bild der Natur veredeln sollten. Auf einer Fläche von rund 200 Quadratkilometer dehnt sich so ein Gebiet aus, das mit seinem Wechselspiel zwischen Baukunst, Gartenkultur und freier Natur ein einmaliges Zeugnis herrschaftlicher Landschaftsgestaltung darstellt.
(SWR)
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