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Santiago de Cuba, die zweitgrößte Stadt Kubas, steht immer ein klein wenig im Schatten Havannas. Zu Unrecht, denn Santiago de Cuba ist eine bedeutende Industrie- und Hafenstadt. Die Santiagueros sind temperamentvoller, auf den Straßen ist es fröhlicher als im fernen Havanna. In keinem anderen Ort der Insel sind Kubas indianische, afrikanische und europäische Wurzeln so spürbar. Santiago de Cuba ist auch die Wiege des Son, der Musik, die sich aus den Tänzen der Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen entwickelte. "Wiege der Revolution", nennt sich Santiago de Cuba voller Stolz. Nahezu alle Freiheitsbewegungen in Kuba hatten hier ihren Ursprung. Mit einem Sturm auf die Moncada-Kaserne wollte Fidel Castro 1953 den Diktator Batista stürzen. Die Aktion misslang, doch knapp sechs Jahre später verkündete Castro vom Rathausbalkon in Santiago de Cuba den Sieg der Revolution. Das "El Morro", wie das zum Weltkulturerbe ernannte Castillo San Pedro de la Roca kurz und bündig genannt wird, gilt als herausragendes Beispiel spanischer Militärarchitektur. 1590 vom König in Auftrag gegeben, wurde die trutzige Burg immer wieder angegriffen, aber nie erobert. Später militärisch bedeutungslos atmete die Festung nur noch einmal Weltgeschichte, als sich im zweiten Unabhängigkeitskrieg die USA an die Seite Kubas stellten. Die entscheidende Seeschlacht gegen Spanien fand vor El Morro statt, 1898 wurde Kuba in die Unabhängigkeit entlassen.
(rbb)
Länge: ca. 15 min.