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Abreißen, Planieren, Neubebauen - das ist das übliche Schicksal von Industrielandschaften, wenn die Produktion nicht mehr lohnt. Stätten der Arbeit galten lange als unästhetisch und reizlos, und deshalb sind nur wenige historische Industrielandschaften heute noch intakt. Zeche Zollverein in Essen ist die am vollständigsten erhaltene Zechenanlage in Europa. Sie wurde 1986 stillgelegt, aber schon lange vorher war geplant, die Zeche für künftige Generationen zu nutzen. Umwidmung und aufwendige Restauration sind die Stichwörter für einen neuen Umgang mit dem alten Industrierelikt: Der Weg führt von der Kohle zur Kunst. Seit ihrer Planung 1928 war die Zeche Zollverein eine Attraktion für Architekten und Grubenbetreiber. Funktion und Ästhetik bilden eine Einheit. Zeche Zollverein wurde bei aller Zweckmäßigkeit stets auch als repräsentatives Symbol der Arbeit, als Denkmal der Industrialisierung geplant. Mit der Aufnahme von Zeche Zollverein in die Welterbeliste der UNESCO vor fünf Jahren bleibt ein einzigartiges Zeugnis der Industriearchitektur erhalten: Der Weg der Kohle wird auch in Zukunft nacherlebbar sein.
(rbb)
Länge: ca. 15 min.