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Rostendes Blech als Welterbe unter Denkmalschutz. In einer der trockensten Gegenden der Erde, der nordchilenischen Pampa, erscheint sie wie ein vorzeitliches Ungetüm neben der Panamericana: die oficina Santa Laura. Eine verlassene Salpeterfabrik. Der Schornstein - ein schlanker Kirchturm neben dieser verfallenen Kathedrale des Industriezeitalters. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Salz, das direkt unter der Wüstenkruste lagerte, abgebaut, das daraus gewonnene Salpeter als Düngemittel auf den Markt gebracht. Salpeter - Natriumnitrat - weißes Gold. Etwa 200 Salitreras, Salpeterorte, entstanden zwischen dem 19. und 26. Breitengrad, dem größtem Nitratvorkommen auf dem Planeten. Chile stieg zum weltweit führenden Exporteur von Düngemitteln auf und deckte Anfang des 20. Jahrhundert 65 Prozent des Weltbedarfs. Der Boom brach mit dem ersten Weltkrieg ein und ging später mit der Entwicklung des künstlichen Düngers zu Ende. 1960 wurde die Anlage Santa Laura stillgelegt, die Gebäude dem Verfall überlassen. Jetzt ist die Ruine als Beispiel einer vergangenen Industrietechnik und Industriekultur unter Denkmalschutz gestellt.
(rbb)
Länge: ca. 15 min.