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Der sozialdemokratische Gedanke ließ vom Ende des Kaiserreichs bis zum Ende der Weimarer Republik sechs Wohnsiedlungen in Berlin entstehen, die heute zum Weltkulturerbe gehören. Es geht hier um die Würdigung einer Idee, der Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus. Nicht Geld zu machen mit Mieteinnahmen, sondern Wohnraum, Lebensraum für die vielen zu schaffen, die sich in den Hinterhöfen drängten, das war der Gedanke. Die älteste der Siedlungen, Bruno Tauts Gartenstadt, ist nicht zufällig aus bunten Häusern erbaut: Licht, Luft, Pflanzen, Farbe - Bedingungen des Glücks. In den Jahren der Weimarer Republik wurden die Siedlungen größer, städtischer, auch monumentaler. Aber immer hielten sie sich an den Gedanken eines durchgrünten städtischen Raums. Gleichzeitig bestimmten konsequente Funktionalität, Reihung, Sachlichkeit die Architektur des Neuen Bauens. So entstanden, vor allem in der "Weißen Stadt" in Berlin Reinickendorf, Gebäudekomplexe von großer Überzeugungskraft und zeitloser Modernität. Gleichzeitig jedoch, spätestens in der "Ring-Siedlung" Siemensstadt, einer modernen "Stadtlandschaft", kündigt sich die Entwicklung der Nachkriegsjahre an: An ihrem Ende wird die Trabantenstadt stehen, der soziale Brennpunkt.
(3sat)
Länge: ca. 15 min.