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Interview über das Erfolgsgeheimnis der ZDF-Serie, Polizeiarbeit, "Berlin, Berlin" und vieles mehr
Schauspieler Matthias Schloo im ausführlichen Interview
IMAGO/BREUEL-BILD
Matthias Schloo ("Notruf Hafenkante"): "Es ist ganz schön, so ein bisschen unter dem Radar zu fliegen"/IMAGO/BREUEL-BILD

Seit 2009 ist Matthias Schloo in der Vorabendserie  "Notruf Hafenkante" als Mattes Seeler zu sehen, der im Verlauf der Jahre vom Kommissarsanwärter zum Polizeihauptkommissar aufgestiegen ist. Vor wenigen Wochen ist die 20. Staffel der beliebten Serie gestartet, die auf dem gewohnten Sendeplatz donnerstags um 19.25 Uhr im ZDF zu sehen ist. TV Wunschliste-Redakteur Glenn Riedmeier sprach mit dem Hamburger Schauspieler über den anhaltenden Erfolg und darüber, inwiefern ihn die Polizeiarbeit auch abseits der Serie fasziniert. Matthias Schloo erinnert sich an seine Anfänge in der ersten täglichen ZDF-Serie aus Deutschland,  "Jede Menge Leben", und an seine Zeit bei der ARD-Vorabendserie  "Berlin, Berlin". Außerdem verrät er, weshalb ein gelernter Clown maßgeblich für seinen eingeschlagenen Karriereweg verantwortlich war - und ob er darüber nachdenkt, "Notruf Hafenkante" zu verlassen.

TV Wunschliste: Lieber Matthias, "Notruf Hafenkante" läuft schon seit dem Jahr 2007 und ist ungebrochen erfolgreich. Was denkst du, warum die Serie nach wie vor so gut bei den Zuschauern ankommt?

Matthias Schloo: Ich glaube, es gibt mehrere Faktoren. Wir bilden die Polizeiarbeit maximal authentisch ab, so weit das die Filmlogik eben hergibt. Wir haben auch viele Fans in den Reihen der Polizei und arbeiten mit ihr zusammen. Die Serie behandelt außerdem nicht nur Krimifälle, sondern zeigt auch die menschliche Seite der Polizisten, die Dienst tun. Und wir haben natürlich unseren wunderschönen Hauptdarsteller: die Stadt Hamburg, was die Leute auch sehr lieben.

Ich glaube auch, dass das einen großen Teil des Reizes der Serie ausmacht - und auch, wie du sagst, das Menschliche der Charaktere.

Matthias Schloo: Es hat sich im Verlauf der Jahre auch die Dramaturgie verändert. Früher musste jede Folge in sich abgeschlossen sein. Aber mittlerweile ist es auch so, dass wir gerade die persönlichen Erzählstränge über mehrere Folgen ziehen. Das gefällt den Zuschauern sehr.

Franzi (Rhea Harder-Vennewald, l.), Mattes (Matthias Schloo, M.) und Melanie (Sanna Englund, r.) in einer Folge von 2017
Franzi (Rhea Harder-Vennewald, l.), Mattes (Matthias Schloo, M.) und Melanie (Sanna Englund, r.) in einer Folge von 2017 ZDF/Boris Laewen

Du gehörst fast zu den Urgesteinen der Serie und verkörperst seit 2009 den Polizeihauptkommissar Mattes Seeler. Schon von Anfang an spielen außerdem Sanna Englund und Rhea Harder-Vennewald die zentralen Hauptrollen. Wie ist das Verhältnis zwischen euch - so, wie man gerne sagt, wie eine "zweite Familie"?

Matthias Schloo: Wir sind ein eingespieltes Team. Rhea und Sanna müssen ja niemandem mehr was beweisen und spielen ganz frei und locker von der Leber weg. Das ist ein ganz entspanntes Arbeiten, ohne Allüren und ohne Stress. Und was wirklich angenehm bei so einer Dauererfolgsserie ist: Du hast einfach nicht mehr so eine Hysterie oder Erfolgsdruck wie bei einem ganz neuen Format. Natürlich ist auch bei "Notruf Hafenkante" die Quote wichtig, weshalb es auch bei uns einen gewissen Druck gibt, aber insgesamt ist es wirklich ein stressfreies Arbeitsgefühl. Das sagen auch unsere Gäste-Schauspieler regelmäßig. Die Leute hinter der Kamera sind auch schon ewig im Team und wir arbeiten alle Hand in Hand, konzentriert und stetig bemüht um Verbesserungen und darum, neue Ideen zu finden.

Man merkt auch in den fertig produzierten Folgen, dass zwischen euch einfach die Chemie stimmt. Wie hat sich die Rolle des von dir gespielten Mattes deiner Ansicht nach im Verlauf der Jahre verändert?

Matthias Schloo: Oh, sehr viel. Ich bin jetzt 16 Jahre dabei und in den ersten Folgen von Mattes war er so richtig das Greenhorn. Das haben wir auch gut auserzählt [lacht]! Er war der naive, tapsige Jungspund, der hochmotiviert in die Wache gekommen ist. Sein Rollenprofil wurde dann irgendwann aber mal ganz bewusst, auch in einem Gespräch mit mir, verändert. Mit Serhat Cokgezen kam damals ein jüngerer Kollege hinzu, der dann diese Sunshine-Art übernommen hat. Mattes sollte im Gegenzug ein bisschen abgeklärter, abgehärteter werden. Das habe ich sehr gerne bedient, weil es auch Spaß macht, so ein bisschen rougher zu sein. Und wenn man die Rolle schon ein paar Jahre gespielt hat, dann ist eine Veränderung auch ganz angenehm. Heute ist Mattes natürlich ein gestandener Cop, der mit allen Wassern gewaschen ist und auch mit einer gewissen Weisheit und Gelassenheit seinen Dienst antreten kann, aber kein Stück weniger engagiert ist.

Mattes (Matthias Schloo) im Einsatz
Mattes (Matthias Schloo) im Einsatz ZDF/Uwe Neumeister

Ist es eigentlich schon mal vorgekommen, dass du als echter Polizist verwechselt worden bist? Gerade wenn du die Uniform trägst, könnte das ja durchaus leicht passieren.

Matthias Schloo: Ja, solche Sachen erlebe ich sogar ständig [lacht]! An einem Tag waren wir im Streifenwagen auf Anfang und unser Kamerateam stand 300 Meter weit weg. Die hatten ein langes Objektiv drauf und wir sollten eine Vorbeifahrt drehen. Es war nicht erkenntlich, dass wir ein Drehteam sind. Sanna und ich saßen im Streifenwagen. Dann kam plötzlich eine Familie und klopfte an die Scheibe. Die Mutter meinte dann zu mir: "Ha! Mein Sohn sagt gerade: Die sehen aus wie TV-Polizisten. Aber Sie sind doch echte Polizisten, oder?" Der Sohn guckte uns währenddessen mit großen Augen an und wir antworteten: "Da hat Ihr Sohn mal gut aufgepasst, denn das ist wirklich so. Drehen Sie sich mal um, dahinten steht die Kamera." Also viele Leute nehmen einen tatsächlich als echte Polizei wahr, das ist manchmal wirklich lustig.

Wäre der Beruf des Polizisten denn etwas, das du dir tatsächlich hättest vorstellen können, wenn du nicht Schauspieler geworden wärst?

Matthias Schloo: Absolut. Ich habe auch mal ein Schülerpraktikum bei der Hamburger Polizei gemacht. Damals hat sich allerdings mein allererster Schauspiellehrer bei meinen Eltern sehr dafür eingesetzt, dass ich Schauspieler werde. Das war noch zu Schulzeiten, als ich in einer Theater-AG war. Mit dem außerschulischen Theaterregisseur, ein gelernter Clown, habe ich mich sehr gut verstanden. Und der hat dann zu meinen Eltern gesagt: "Wenn der Matthias zur Polizei geht, dann ist das Perlen vor die Säue. Dann höre ich auf mit der Kunst! Der muss Schauspieler werden!" Jetzt habe ich sozusagen das Beste aus zwei Welten und ich bin darüber gar nicht traurig. Ich hospitiere auch regelmäßig, so alle ein, zwei Jahre bei der Hamburger Polizei und fahre dann mit auf eine Schicht. Und das ist schon ein brettharter Job, da muss man sich nichts vormachen.

Ein unschlagbares Team: Melanie (Sanna Englund) und Mattes (Matthias Schloo)
Ein unschlagbares Team: Melanie (Sanna Englund) und Mattes (Matthias Schloo) ZDF/Boris Laewen

Das machst du im Sinne der Serie, um die Polizeiarbeit realistisch abzubilden?

Matthias Schloo: Ja genau, da kann man immer was mitnehmen. Alleine, wie die ein Funkgerät bedienen, wie die Abläufe sind oder auch einfach nur, wie die sich vor eine Haustür stellen, wenn sie dort Verdächtige vermuten, oder wie bei einem Einbruch mit verdächtigen Personen vor Ort die Energie und Dynamik ist. Oder wenn eine Frau nach Hause geleitet werden muss, weil sie Angst hat, dort ihren gewalttätigen Mann anzutreffen. Dann müssen die Polizisten sie dorthin begleiten und checken, dass die Wohnung frei ist. Und so etwas ist nur eine von vielen Sachen in einer Schicht. Das sind alles sehr herzzerreißende Geschichten, die mich total mitnehmen. Ich bin da fix und fertig nach so einer Schicht.

Ärgert es dich deshalb, wenn negativ über die Polizeiarbeit berichtet wird?

Matthias Schloo: Ja, es wird über die Polizei geschimpft, aber anrufen wollen sie alle schon gerne, wenn es um ihre Belange geht. Dann soll die bitte auch kommen und sofort alles regeln und machen und tun. Wir haben eine gut funktionierende Polizei. Klar, sie ist nicht fehlerfrei, es sind immer auch alles Leute und Bürger aus unserer Mitte, aber die sind schon maximal darum bemüht, ihre Arbeit gut zu machen. Das ist ein hoch anspruchsvoller Job.

Auf der nächsten Seite erinnert sich Matthias Schloo an seine Anfänge bei "Jede Menge Leben" und an seine Zeit bei der ARD-Vorabendserie "Berlin, Berlin". Außerdem verrät er, weshalb ein gelernter Clown maßgeblich für seinen eingeschlagenen Karriereweg verantwortlich war.



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