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Abseits von den großen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr, im äußersten Südosten von Nordrhein-Westfalen, zwischen Siegerland, Sauerland und dem hessischen Bergland liegt Wittgenstein. Lange Zeit war die Region verkehrsmäßig kaum erschlossen. Auch heute noch ist sie nur dünn besiedelt. Zwei Drittel der Fläche wird von Wäldern bedeckt. Über Jahrhunderte verbanden die meisten Bewohner das Wort Reichtum nur mit der herrschenden Fürstenfamilie von Sayn-Wittgenstein. Sie selbst lebten in einfachsten Verhältnissen und mussten hart für den Unterhalt von zwei Höfen ihrer Landesherren in Berleburg und Laasphe arbeiten. Heute stehen die beiden Orte als angesehene Bäder für Gesundheit und Wellness. Der Wasserreichtum der Region resultiert aus namhaften Quellgebieten. Im Naturpark Rothaargebirge entspringen Sieg, Eder und Lahn auf engstem Raum. Die Eder prägt mit ihrem Flussbett ganze Landstriche. Sie lässt sich viel Zeit auf ihrem langen Weg quer durch weite Teile Wittgensteins. Von der Quelle bis zur Mündung in die Fulda im hessischen Guxhagen ist sie mit dem 180 Kilometer langen Eder-Auen-Radweg erschlossen. In der 2300 Jahre alten Wirtschaftsgeschichte des Siegerlandes, einer der ältesten Montanregionen Europas, haben die Wittgensteiner Wälder die Holzkohle für das Schmelzen des Eisens geliefert. Einer der letzten gewerblichen Köhler in Nordrhein-Westfalen betreibt hier noch seine Meiler.
(NDR)
Film von Gerhard Elsner
Länge: ca. 45 min.