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In der Affäre Uli Hoeneß kommen auch nach dem Urteil fast täglich neue Details ans Licht. Der ehemalige FC Bayern Präsident hat wahrscheinlich mehr als 28,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Nach Informationen aus Justizkreisen sollen die Finanzexperten bereits 30 Millionen Euro Steuerschuld errechnet haben - und sind noch nicht fertig - möglicherweise würden es am Ende über 40 Millionen sein, spekuliert das Magazin "Focus". Doch das Urteil ist gefällt: Dreieinhalb Jahre für die damals belegten 28,5 Millionen. Weder die Staatsanwaltschaft noch Hoeneß legten Revision gegen das Urteil im kurzen Prozess ein. Prominente und Politiker wie Angela Merkel und Horst Seehofer bezeugten dem Steuerhinterzieher "Respekt". Seine Posten bei Bayern München hat Hoeneß inzwischen niedergelegt. Unterdessen berichtet die "Welt am Sonntag", dass Hoeneß mit seinen Devisengeschäften weitaus größere Summen habe bewegen können, als bisher bekannt war. In der Spitze habe Hoeneß theoretisch mit zwei Milliarden Euro spekulieren können. Ermöglicht habe dies ein sogenannter Hebel, mit dem ihn die Schweizer Bank Vontobel in die Lage versetzte, das Zwölffache seines Eigenkapitals einzusetzen. Der höchste Jahresendstand auf Hoeneß' Konten soll 2005 bei 164 Millionen Euro gelegen haben, Wie viel Steuern hat Uli Hoeneß hinterzogen? Woher kam das Geld genau? Wie hat es sich so wundersam vermehren können? Wo genau ist es geblieben? Fragen, die wahrscheinlich nur durch eine genaue Analyse der rund 70 000 Seiten Bankunterlagen beantwortet werden können, die derzeit bei den Finanzbehörden liegen. Die Münchner Staatsanwaltschaft verwahrt sich gegen den Vorwurf, sie habe im Hoeneß-Prozess nicht alles so genau wissen wollen. "Wir haben lückenlos recherchiert", sagt Sprecher Heidenreich. Ist Hoeneß gestraft genug? Hätte der Prozess verlängert werden müssen angesichts der Akten-Flut? Wieso gab es keine Revision? Welche Rolle spielten die Sponsoren des FC Bayern und die bayerische Politik?
(ZDF)
Länge: ca. 60 min.