Folgeninhalt
"Wenn die Menschen weniger wegwerfen würden, wären wir arbeitslos", sagen Ramona und Suzanne, die ihr Geld mit dem Sammeln von Schrott verdienen. Sechs Tage die Woche sind die beiden Frauen mit ihrem altersschwachen Pritschenwagen "Opa" unterwegs und nehmen alles mit, was ihnen angeboten wird: Waschmaschinen, Eisenrohre, Fahrräder, rostige Pfannen. Der 75-jährige Rentner Herr S. sammelt Flaschen. Seit zehn Jahren steigt er bereits im Morgengrauen bei Wind und Wetter aufs Fahrrad, weil da die Konkurrenz noch schläft. Am liebsten sind ihm Großveranstaltungen, dort liegen meist anschließend viele Plastikflaschen im Wert von je 25 Cent. Für Raphael ist das Leben vom Abfall keine finanzielle Notwendigkeit, sondern Überzeugung. Er, seine Frau Nieves und die kleine Tochter ernähren sich ausschließlich von weggeworfenen oder aussortierten Lebensmitteln, tragen gebrauchte Kleidung und wohnen dort, wo man ihnen leer stehenden Raum zur Verfügung stellt. Zirka 43 Millionen Tonnen Haushaltsmüll fallen jährlich allein in Deutschland an. Vieles davon gehört eigentlich gar nicht in den Eimer: frische Lebensmittel, Pfandflaschen, Schrott und Metalle, die in Zeiten knapper Rohstoffe immer wertvoller werden.
(3sat)