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Die Friedliche Revolution hat vor 25 Jahren Mauern zum Einstürzen gebracht und Grenzen niedergerissen. Eine Generation später fragen die Volontäre des MDR nach den heutigen Grenzen der damals errungenen Freiheit. Was heißt Frei-Sein für jeden einzelnen von uns? Wo sind heute unsere persönlichen Grenzen - Grenzen, die uns einschränken, aber auch zu Höchstleistungen anspornen? Katrin Damm lebt hinter Gittern - freiwillig. Die vergitterten Fenster gehören zum Kloster der Klarissen der ewigen Anbetung in Bautzen, wo auf den ersten Blick einiges an ein Gefängnis erinnert: Die Zimmer der Nonnen heißen Zellen, alle tragen die gleiche Kleidung, im Besuchsraum gibt es eine klare Abgrenzung zwischen Nonne und Gast. Wer hier wohnt, muss auf vieles verzichten. Der Unterschied: Die Nonnen tun dies aus freien Stücken. Auch Katrin Damm, die sich heute Schwester Michaela nennt. Vor fünf Jahren hat sie ihr Jurastudium abgebrochen und ihr Leben Gott gewidmet. Schwester Michaela ist eine von rund 18.000 Ordensfrauen in Deutschland und mit 29 eine der jüngsten. Mehr als 80 Prozent der deutschen Nonnen sind älter als 65. Katrin Damm fand erst im Laufe der Pubertät zu Gott, ihre Eltern sind Atheisten. Ihr altes Leben hat sie nun hinter sich gelassen: das begonnene Jurastudium, Zeit mit Eltern und Freunden, alles Materielle, wie zum Beispiel ihr Auto, Erinnerungsfotos. Warum verzichtet die junge Frau auf das, was sie liebt - wie lange Spaziergänge in der Natur und Cappuccino mit Freunden? Warum setzt sie sich selbst diese Grenzen? Einblicke in den ungewöhnlichen Alltag einer jungen Frau - voller Freude, Demut, aber auch innerer Zerrissenheit.
(mdr)