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Weite Ebenen, sanfte grüne Berge, Dschungel und immer wieder die märchenhafte Pracht der goldenen Pagoden: Myanmar. Das Schiff, mit dem Robert Hetkämper und ein Filmteam unterwegs sind, befährt den oberen Lauf des großen Irrawaddy nur gemächlich. Die knapp 450 Kilometer lange Flussfahrt von Bhamo nach Mandalay dauert zwei Tage und eine Nacht. Zeit, ein faszinierendes Land zu entdecken. Zusammen mit 333 anderen Passagieren und 52 Tonnen Fracht sind sie auf der "Pyi Gyi Ta Gon" unterwegs. Vorbei an goldenen Pagoden und Bambushütten, auf einem unregulierten Fluss, in dem es noch Delfine gibt. Der Irrawaddy ist manchmal kilometerbreit, manchmal windet er sich durch enge Schluchten. Das Schiff ist ständig in Gefahr, auf den stets wechselnden Sandbänken zu stranden. Auf den Decks lagern bepackte Händlerinnen, Mönche, ganze Familien auf dem Weg zu Verwandtenbesuchen. Auf der Brücke lenkt der Kapitän die schwierigen Anlegemanöver. Das Schiff legt häufig Zwischenstopps ein. Für manche Dörfer ist der Fluss die einzige Verkehrsanbindung. In Myanmar beherrscht die Kraft der Religion noch ganz den Alltag. In einem Tempel der alten Königsstadt Mandalay wird Robert Hetkämper eine drei Meter lange Pythonschlange um den Hals gelegt. Von der glauben die Menschen, dass sie alle Wünsche erfüllen kann. Die massenhafte Produktion von Buddhastatuen aus Marmor ist ein blühender Geschäftszweig in Mandalay. Und in Vollmondnächten zünden Gläubige Abertausende von Kerzen an, um den Buddha zu ehren. Die Fahrt mit dem Passagierschiff auf dem Irrawaddy endet in Mandalay. Von hier aus wechselt das Team auf ein kleines lokales Boot. Der Kontakt zu den freundlichen Menschen ist nah. In der alten Haupstadt Sagaing folgt der Besuch einer Klosterschule mit Hunderten von Kindern in Mönchsroben. Die legen sie auch beim Fußballspielen nicht ab. Die Flussreise endet im berühmten Bagan mit einer romantischen Ballonfahrt über die vielen Tausend Pagoden und Tempel. Wo vor einem Jahrzehnt noch ein einziger Ballon mit Touristen abhob, starten nun bereits sieben Heißluftballons in den Himmel über Bagan. Ein faszinierender Anblick. Der Ort ist Zentrum des boomenden Myanmar-Tourismus. Noch ist es kein Massentourismus, aber unentdeckt kann man Myanmar nicht mehr nennen, so Robert Hetkämper.
(NDR)