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Der Mittellauf des Duero war über Jahrhunderte Grenze zwischen den muslimischen Mauren im Süden und den christlichen Reichen im Norden. So entstanden auf beiden Seiten des Flusses mächtige Burganlagen, die das Hinterland vor Übergriffen des jeweiligen Feindes schützten. Als die Christen im 11. Jahrhundert bis zum Duero vordrangen, mußte das eroberte Land besiedelt werden: Dörfer und Städte, Kirchen und Klöster wurden errichtet, Straßen und Brücken gebaut. Es war die Zeit der Landnahme, eine Zeit des Aufbruchs. Es gibt Städte, wie Peñaranda, die wie ein Bild der "reconquista sind: Burg, Plaza Mayor, Kirche und Bürgerhäuser sind wie aus einem Guss. Das Tal des Duero war auf der kargen, trockenen Meseta ein bevorzugtes Siedlungsgebiet. Hier gedeiht neben dem Weizen auch vorzüglicher Wein, der ursprünglich von den großen Benediktiner-Abteien kultiviert, heute unter der Bezeichnung "Ribera del Duero" weltweit nur in den besten Häusern serviert wird. Der Mittellauf des Duero war über Jahrhunderte Grenze zwischen den muslimischen Mauren im Süden und den christlichen Reichen im Norden. So entstanden auf beiden Seiten des Flusses mächtige Burganlagen, die das Hinterland vor Übergriffen des jeweiligen Feindes schützten. Als die Christen im 11. Jahrhundert bis zum Duero vordrangen, musste das eroberte Land besiedelt werden: Dörfer und Städte, Kirchen und Klöster wurden errichtet, Straßen und Brücken gebaut. Es war die Zeit der Landnahme, eine Zeit des Aufbruchs. Die kleine Stadt Peñaranda ist wie ein Bild der Zeit der "reconquista": Burg, Schloss, Kirche, Plaza Mayor und Bürgerhäuser sind wie aus einem Guss. Das Tal des Duero war auf der kargen, trockenen Meseta ein bevorzugtes Siedlungsgebiet. Hier gedeiht neben dem Weizen auch vorzüglicher Wein, der unter der Bezeichnung "Ribera del Duero" nur in den besten Häusern serviert wird. Im kleinen Dorf Sotillo sind die Weinkeller wie unterirdische Labyrinthe in den Berg geschlagen, hier lagern die köstlichen Tropfen, bis sie als "crianza" oder "reserva" in alle Welt gehen. Jedes Jahr im September danken die Bewohner von Sotillo der Mutter Gottes mit einer bunten Prozession zur Kapelle weit draußen in den Feldern. Mit Musik und Tanz ziehen sie hinaus und tragen das festlich geschmückte Bildnis der Madonna mit sich. Und das Dorffest endet mit einem nächtlichen "asado" auf dem Platz vor den Weinkellern. Peñafiel heißt die Stadt mit der wohl markantesten Burg am Duero: Wie ein langes, steinernes Schiff steht sie wehrhaft auf dem steilen Fels. Der Nebenfuß des Duero, der sich durch den Ort windet, trieb früher viele Mühlen. Theófilo Reyes hat sich vor zwanzig Jahren eine von ihnen gekauft. Und weil er passionierter Ingenieur im Ruhestand ist, baute er statt der Mühlräder eine Turbine in die Schächte ein: Nun wird er Tag und Nacht kostenlos mit Strom versorgt. Die Weinkultur brachten die Benediktiner und Zisterzienser ins Land. Ihre riesigen Abteien mit ihrer strengen, hochgotischen Architektur sind immer noch kulturelle Zentren der Ribera del Duero. Je weiter es flussabwärts geht, desto karger wird die Landschaft. Nahe Valladolid heißt sie "tierra de pán", "Land des Brotes", denn hier wächst kein Wein mehr, die abgeernteten Weizenfelder sind grau und gelb und braun. In den kleinen, zerstreuten Dörfern, von riesigen Burgen überragt, gehen die Menschen erst am Abend aus dem Haus, wenn es kühl wird und der erste Lufthauch durch die Straßen weht. Am liebsten treffen sie sich im "asador", im kastilischen Gasthaus, in dem nach alter Tradition das Milchlamm im großen Ofen gebraten wird. Und dazu trinken sie einen guten, kernigen "Ribera del Duero".
(ARD-alpha)