Originalpremiere: 1986
17.03.1988
Länge: ca. 85 min.
Während eines Haiti-Urlaubs tötet der Schriftsteller Alan Kolber im Vollrausch einen Straßenräuber. Seine Ehefrau Lola beseitigt sämtliche Spuren des Verbrechens und treibt das nötige Schweigegeld für ein erpresserisches Pärchen auf. Als er erfährt, dass ein anderer Mann als Täter verhaftet wurde, stellt Alan sich der Polizei. Doch aus irgendeinem Grund will ihm der ermittelnde Inspektor keinen Glauben schenken. Atmosphärisches Psychodrama mit Claude Brasseur und Sophie Marceau. Mitten in der Nacht schleicht der alternde Schriftsteller Alan Kolber in sein Hotelzimmer auf Haiti zurück. Er ist betrunken, sein weißer Anzug ist zerzaust und mit Blut besudelt. Im Zimmer angekommen, sinkt er erschöpft in einer Ecke des Raums zusammen. Seine Frau Lola erwacht, schaut ihn fragend an. Rückblende: Der Mittvierziger Alan und die 22-jährige Lola kommen im schwül-heißen Haiti an. Während Lola sich von ihrem Mann distanziert und jede Gelegenheit zum Flirt mit anderen Hotelgästen nutzt, ertränkt Alan seine Depressionen im Alkohol. Nachdem er eines Abends mitanhören musste, wie seine Frau ihn betrog, zieht Alan durch die Bars des Ortes. Auf dem Weg ins Hotel wird er spät nachts von einem Einheimischen überfallen. In Notwehr ersticht der volltrunkene Alan den Angreifer. Zurück im Hotel findet er in seiner untreuen Ehefrau Lola eine unerwartet tatkräftige Gehilfin: Mit viel Geschick beseitigt sie sämtliche Spuren der Tat. Auch als wenig später ein mysteriöses Pärchen, das die Tat beobachtet hat, versucht, die beiden zu erpressen, ist es Lola, die das Schweigegeld auftreibt. Fast scheint es, als würde sich durch die blutige Tat eine Intimität zwischen Alan und Lola einstellen, die ihrer Beziehung bisher fehlte. Aber kurz bevor er mit seiner Frau Haiti endlich verlassen kann, erfährt Alan, dass ein junger Einheimischer als Täter verhaftet wurde. Um den Mann vor einem sicheren Todesurteil zu retten, stellt Alan sich der örtlichen Polizei. Zu seinem Erstaunen interessiert sich der ermittelnde Inspektor jedoch nicht im Geringsten für das Geständnis des Touristen. Bei seinen Nachforschungen findet Alan heraus, dass der Polizist ganz spezielle Gründe für sein merkwürdiges Verhalten hat. Und auch Lolas aufopfernde Komplizenschaft liegt in einem dunklen Geheimnis begründet, dessen Auswirkungen die junge Frau verfolgen wie ein böser Fluch. Mit "Abstieg zur Hölle" hat Francis Girod ("Trio Infernal") ein ebenso spannendes wie vielschichtiges Psychodrama nach einem Roman von David Goodis ("Schießen Sie auf den Pianisten") inszeniert. Claude Brasseur ("Soraya", "Waffenbrüder") glänzt als alternder Schriftsteller, der erst durch eine grausige Bluttat zu sich selbst und seiner Frau zurückfindet. Sophie Marceau ("Braveheart"), die bereits in "La Boum - die Fete" an Brasseurs Seite, damals als dessen Tochter, zu sehen war, überzeugt als laszive Ehefrau, die aufgrund eines traumatischen Erlebnisses nicht zur Ruhe kommt.
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Francis Girod
- Drehbuch: Jean-Loup Dabadie, Francis Girod
- Produktion: Ariel Zeitoun, Daniel Deschamps, Olivier Hélie, Images Investissements, Investimage, La Cinq, Partner's Productions, Sofica Créations, Sofima
- Musik: Georges Delerue
- Kamera: Charles Van Damme
- Schnitt: Geneviève Winding
- Szenenbild: Jacques Bufnoir
- Regieassistenz: Olivier Horlait
- Ton: André Hervée, Claude Villand