Ohne einen Cent in der Tasche verlässt Agnieszka über Nacht ihre Heimat Polen. In Deutschland lernt sie die in Vergessenheit geratene Ballettdiva Madame kennen und beginnt, in deren Escortservice als Domina zu arbeiten. Als Agnieszka den 16-jährigen Manuel kennenlernt, wird ihre Loyalität gegenüber Madame auf eine harte Probe gestellt. Bald schon stellt sie fest, dass es einigen Mut erfordert, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und zurück zu ihrer Zärtlichkeit zu finden. "Auge um Auge. Zahn um Zahn", lautet das Glaubensbekenntnis der 30-jährigen Agnieszka Radomska. Anders hätte sie die fünfjährige Haftstrafe, die sie aus Liebe zu ihrem damaligen Freund auf sich genommen hat, nicht überstanden. Nach ihrer Freilassung flieht Agnieszka nach Deutschland, um sich und ihrem jüngeren Bruder einen Neuanfang zu ermöglichen. In München angekommen, gelangt sie über Umwege an die 70-jährige vereinsamte Chefin einer Escortagentur Madame. Die ehemalige Ballettdiva nimmt Agnieszka bei sich auf und vermittelt ihr eine Stelle als Escort Domina. Agnieszka tut in dem Job, was sie am besten kann: zuschlagen. "Mein bestes Krokodilchen" nennt Madame Agnieszka bereits innerhalb kürzester Zeit und behandelt sie wie Ziehtochter und Nachfolgerin. Bis Agnieszka auf den 16-jährigen Manuel Kasper trifft, der sich von ihr angezogen fühlt und alles versucht, um in ihrer Nähe zu sein. Manuel träumt davon, aus seinem wohlhabenden Elternhaus auszubrechen. Anfangs hält Agnieszka den Jungen auf Abstand, doch zögerlich gibt sie seinen ungewöhnlichen Annäherungsversuchen nach. Manuel ist der Erste, dem es gelingt, sie zum Lachen zu bringen und zwischen beiden entwickelt sich eine verletzliche Freundschaft. Nachdem Agnieszka dem Jungen ihren beruflichen Hintergrund offenbart, ist Manuel noch mehr von ihr fasziniert und beginnt Agnieszka auf seinem Roller zu ihren Einsätzen zu chauffieren. Madame verliert zunehmend die emotionale Kontrolle über ihre Ziehtochter und "bestes Krokodilchen" und versucht Agnieszkas Freundschaft zu Manuel mit allen Mitteln zu unterbinden. Zerrissen zwischen der Loyalität zu Madame und ihren Gefühlen für Manuel vernachlässigt Agnieszka ihre sonstige Wachsamkeit und lässt sich auf einen Kundeneinsatz ein, den sie niemals hätte annehmen sollen. Tomasz Emil Rudzik berührt in seinem zweiten Spielfilm "Agnieszka" tabuisierte Themen wie Liebe trotz großer Altersunterschiede, die Frage nach Spiel und Ehrlichkeit, Flucht, Macht und ihrem Missbrauch. Seine Premiere feierte "Agnieszka" beim 30. internationalen Filmfestival in Warschau. Rudziks Abschlussfilm "Desperados on the Block" (2009) wurde für den Max Ophüls Preis nominiert. Für "Agnieszka" erhielt der Regisseur und Drehbuchautor 2015 den Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsregie. Die polnische Schauspielerin Karolina Gorczyca, Absolventin der Schauspielakademie in Krakau, wurde für ihre Darstellung der Domina Agnieszka beim internationalen Studentenfilmfestival Sehsüchte 2015 als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
(BR Fernsehen)
Tomasz Emil Rudzik berührt in seinem zweiten Spielfilm "Agnieszka" tabuisierte Themen wie Liebe trotz großer Altersunterschiede, die Frage nach Spiel und Ehrlichkeit, Flucht, Macht und ihrem Missbrauch. Seine Premiere feierte "Agnieszka" beim 30. internationalen Filmfestival in Warschau. Rudziks Abschlussfilm "Desperados on the Block" (2009) wurde für den Max Ophüls Preis nominiert. Für "Agnieszka" erhielt der Regisseur und Drehbuchautor 2015 den Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsregie. Die polnische Schauspielerin Karolina Gorczyca, Absolventin der Schauspielakademie in Krakau, wurde für ihre Darstellung der Domina Agnieszka beim internationalen Studentenfilmfestival Sehsüchte 2015 als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
(arte)
Länge: ca. 89 min.
Deutscher Kinostart: 28.05.2015
Internationaler Kinostart: 10.10.2014 (PL)
Deutsche TV-Premiere: 05.01.2017 (arte)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Tomasz Emil Rudzik
- Drehbuch: Tomasz Emil Rudzik
- Produktion: Alexandra Kordes, Meike Kordes, Arri Film, TV Services, Kordes
- Produktionsauftrag: BR
- Produktionsfirma: Kordes Film Süd GmbH, ARTE, Bayerischer Rundfunk
- Musik: Florian Riedl, Martin Kolb
- Kamera: Sorin Dorian Dragoi
- Schnitt: Alina Teodorescu
- Regieassistenz: Magdalena Chmielewska, Marta Malowanczyk
- Ton: Jörg Elsner, Moritz Herrmann, Michael Karl Huber, Bernhard Maurer
- Distribution: Alpha Medienkontor