Deutsche TV-Premiere: 18.11.2015 (SWR Fernsehen)
AsylbewerberInnen, die ihrer Heimat den Rücken kehren und es auf verschlungenen Wegen tatsächlich schaffen, bis nach Deutschland zu gelangen, landen zunächst in sogenannten Erstaufnahmeeinrichtungen. Die Erstaufnahme ist zugleich auch die erste Begegnung der Asylbewerber mit der deutschen Bürokratie. Bis zum Weitertransfer in die kleineren Wohnheime der Landkreise vergehen in der Regel mindestens drei Monate. In dieser Zeit durchlaufen die Flüchtlinge bereits jene Stationen des Asylverfahrens, die über ihre weitere Zukunft entscheiden werden. Der Dokumentarfilm "Die Unsichtbaren" begleitet die Asylverfahren dreier junger Männer und zeichnet deren Lebens- und Fluchtwege nach: Wasim aus Syrien, Mathew aus Kenia und Gedeon aus Kamerun. Die drei jungen Männer sind in der die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt untergebracht. Der Alltag in diesem Flüchtlingsheim in der brandenburgischen Provinz ist bestimmt von Langeweile und Ungewissheit. Die Hoffnung der Männer auf einen Neuanfang in Deutschland steht dabei oftmals im krassen Gegensatz zur Realität der bürokratischen Entscheidungsfindung - und schon bald müssen die Protagonisten des Films feststellen, dass sie die asylrechtlichen Voraussetzungen für ein Bleiberecht nicht erfüllen. "Die Unsichtbaren" beleuchtet eindrücklich den Alltag von Asylsuchenden in Deutschland - mit allen Unsicherheiten, Belastungen und auch Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Kernstück des Asylverfahrens ist die Anhörung zum Asylantrag: Hier sitzen sich Asylsuchende und Asylgebende unmittelbar gegenüber. "Die Unsichtbaren" beleuchtet das Innenleben beider Parteien: Die Lebens- und Fluchtgeschichten der Asylbewerber auf der einen, die Innenansichten der behördlichen "Einzelentscheider" auf der anderen Seite.
(SWR)
Cast & Crew
- Regie: Benjamin Kahlmeyer
- Drehbuch: Benjamin Kahlmeyer
- Musik: John Gürtler, Jan Miserre
- Kamera: Stefan Neuberger