Henry ist 94, dement und erkennt die eigene Tochter nicht mehr. Doch wenn er die Musik seiner Jugend hört, beginnt er zu erzählen. Die Schmerzen der bipolaren Denise scheinen verschwunden, wenn sie tanzt. Und die an Alzheimer erkrankte Marylou, die nicht mehr weiß, was ein Löffel ist, kann das Leben wieder genießen, wenn sie ihre Lieblingsmusik hört. Der Dokumentarfilm "Die Musik meines Lebens" erzählt von der heilenden Kraft der Musik. Filmemacher Michael Rossato-Bennett begleitet über einen Zeitraum von über drei Jahren den Gründer der Initiative "Music & Memory" Dan Cohen bei seinem Kampf für ein Altern in Würde. Cohen besucht alte und demenzkranke Menschen in Pflegeheimen und zu Hause. Seine Idee ist so einfach wie genial: Mit Hilfe von Angehörigen oder Pflegern wird für den Kranken eine personalisierte Musikliste zusammengestellt, die dabei hilft, dass sich Menschen wie Henry, die eigentlich keinen Kontakt mehr zu ihrer Außenwelt haben, wieder an ihr altes Selbst und an die Zeit vor ihrer Krankheit erinnern können. Der Film dokumentiert zutiefst anrührende Momente, die belegen, wie tief die heilende Wirkung der Musik reicht. Der Filmemacher begleitet zahlreiche Familien, Pflegekräfte und Sozialarbeiter und ordnet mit Hilfe von Experten, dem Neurologen Oliver Sacks und dem Musiker Bobby McFerrin das Gezeigte in einen wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Kontext ein. "Die Musik meines Lebens" ist eine ebenso emotionale wie heitere Reise ins Innere der Musik, deren Kraft die Menschen berührt selbst wenn ihre Persönlichkeit von Krankheit überdeckt zu sein scheint.
(arte)
Länge: ca. 75 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.02.2018 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Michael Rossato-Bennett
- Drehbuch: Michael Rossato-Bennett
- Produktion: Eric J. Bertrand, Daniel E. Catullo, Jonathan Clasberry, Dan Cogan, Geralyn White Dreyfous, Alexandra McDougald, Limore Shur, Ben Spivak
- Musik: Itaal Shur
- Kamera: Shachar Langlev
- Schnitt: Mark Demolar, Jeff Pinilla, Michael Rossato-Bennett, Manuel Tsingaris, David Zieff