Amin stammt aus dem Senegal und ist vor neun Jahren nach Frankreich gekommen, um seiner Familie und den Bewohnern seines Heimatdorfes durch seinen Job als Bauarbeiter höhere Einnahmen und somit eine bessere Zukunft verschaffen zu können. Mit dem Geld, das Amin regelmäßig in die senegalesische Heimat schickt, sollen beispielsweise neue Waschbecken oder ein Fußballfeld für die örtliche Schule finanziert werden. Doch das Opfer, das der fürsorgliche Ehemann und Vater dreier Kinder bringen muss, ist groß. Denn wegen seiner Verpflichtungen in Frankreich kann er seine Familie im Senegal nur wenige Male im Jahr besuchen und verpasst, wie seine Kinder zu jungen Erwachsenen heranwachsen.Den arbeitsamen Amin, der mit seinen beiden Leben im Senegal und in Frankreich jongliert, setzen die Forderungen seiner Frau, mehr für seine Familie da zu sein, zunehmend unter Druck. Und eines Tages passiert es, dass der sonst so verantwortungsbewusste Senegalese nach anfänglicher Zurückhaltung eine Affäre mit seiner französischen Bauherrin Gabrielle beginnt. Bei ihr fühlt er sich - im Gegensatz zu dem engen, lauten Wohnheim, in dem er untergekommen ist - geborgen, von der in Trennung zu ihrem Mann lebenden Mutter fühlt er sich verstanden.Der aus Marokko stammende Regisseur Philippe Faucon erzählt die Geschichte eines in Frankreich lebenden Migranten gleichermaßen aus der Perspektive des Heimat- und des Ankunftslandes. Er gibt Einblick in das Leben und Schicksal eines jungen Migranten und seiner Familie und veranschaulicht die Kehrseiten der Auswanderung.
(arte)
Der aus Marokko stammende Regisseur Philippe Faucon verbrachte einen Teil seiner Kindheit im kriegsgebeutelten Algerien, bevor er nach Südfrankreich auswanderte, um dort zu studieren. Viele seiner Filme handeln von den gesellschaftlichen Problemen ausländischer Migranten in Frankreich, so auch seine beiden Dramen "Amin" und "Fatima". Im 2015 erschienenen französisch-kanadischen Drama "Fatima" setzt eine aus dem Maghreb stammende, alleinerziehende Mutter alles daran, ihren beiden Töchtern eine bessere Zukunft bieten zu können. Der Film wurde mit drei Césars ausgezeichnet, darunter für den besten Film und das beste adaptierte Drehbuch.
(arte)
Länge: ca. 88 min.
Original-Kinostart: 03.10.2018 (F)
Deutsche TV-Premiere: 02.06.2021 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Philippe Faucon
- Drehbuch: Philippe Faucon, Yasmina Nini-Faucon, Mustapha Kharmoudi
- Produktion: Philippe Faucon, Yasmina Nini-Faucon, Istiqlal Films, ARTE France, NJJ Entertainment, Tanit Films, La Région Ile-de-France, Région Provence-Alpes-Côte d'Azur, Commissariat Général à l'Égalité des T, Pyramide
- Produktionsfirma: Auvergne Rhône-Alpes Cinéma, Canal+, Ciné+, CNC - Centre National du Cinéma et de l'image animée
- Musik: Amin Bouhafa
- Kamera: Laurent Fenart
- Schnitt: Mathilde Grosjean, Sophie Mandonnet