Jeden Tag zieht man sich an und wieder aus - Kleidung ist etwas völlig Selbstverständliches und gleichzeitig etwas sehr Besonderes. Denn man ist, was man anzieht - klassisch oder verspielt, dezent oder schrill, arm oder reich. Willkommen im Schrank einiger Modefreaks und Modemuffel: Lieblingsstücke und Fehlkäufe, Luxusfummel und Superschnäppchen, Klamotten, an denen Erinnerungen hängen, und solche, von denen man schon immer geträumt hat. Kurz: Kleider mit Geschichten - wie jenes von Ulrike S. Sie bekam das Kleid ihrer Träume geschenkt - ein rauschendes Ballkleid wie aus dem Märchen. Aber wo soll man so was bloß anziehen? Sie schreitet wenigstens mal durch ihr Wohnzimmer und übt Hofknickse vorm Gummibaum. Oder die alte Lederjacke von Gernot G., die er mit zwanzig täglich getragen hatte. Er kann sich einfach nicht von ihr trennen, denn sie verkörpert seine Jugend, Punk, Rebellion. Heute ist er vierzig, hat Familie, Haus und einen Bausparvertrag. Aber manchmal juckt es ihn doch, die Jacke seiner Jugend wieder rauszukramen. Sie alle zeigen, was ihr Kleiderschrank hergibt. Die Designerin Sibylle H. mit dem ganz besonderen Schuhtick trägt seit 23 Jahren verschiedenfarbige Schuhe, etwa rechts blau, links grün. Die Hutdesignerin Sigi S. ist bekennender Modefreak mit Mut zu schrillen Experimenten und trägt auch mit Mitte fünfzig noch Totenkopf-Strumpfhosen und Punkstiefel zum Kleid. Der Architekt Arne W. kleidet sich meist im Schwarz der Kreativen. Privat aber liebt er die Verkleidung. Dann geht er als Dandy, als Ledertyp oder im Matrosenlook. Tina U. ist dagegen ein echter Modemuffel: Sie besitzt nur drei identische schwarze Hosen und sonst fast nichts. Wenn sie nur an "shoppen" denkt, wird ihr schlecht. Hermann K. kauft möglichst billig ein. Er jagt Schnäppchen aus Leidenschaft. Sein Revier sind Wühltische und Sonderpostenmärkte. Die Schildchen mit den runter gesetzten Preisen sammelt er als Trophäen. Doris v. G. dagegen gibt ein Vermögen aus für luxuriöse Designerstücke. Ihr Schrank ist ein halber Opernfundus, theatralische Kleider für den ganz großen Auftritt. Sich mit Stil zu kleiden, kann man lernen. Isabella Z. unterzieht sich einer professionellen Beratung, mit Farbanalyse und "Kleiderschrank-Screening". In Begleitung einer Stilberaterin geht sie einkaufen, auf der Suche nach einem neuen Look. Ein Maßschneider rät, wie viele Anzüge ein Mann von Welt im Schrank haben sollte - und welche Modesünden er keinesfalls begehen darf.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 30.01.2005 (NDR)