Im Sommer des Jahres 1939. Der polnische Dampfer "Chrobry" - das heißt so viel wie "Der Tapfere" - befindet sich auf seiner Jungfernfahrt. An Bord des Schiffes ist Witold Gombrowicz (1904-1969), Sohn eines liberalen Adligen aus Litauen. Der 35-jährige hat nicht nur erste literarische Erfolge zu verzeichnen, vielmehr: er hatte sich mit dem Roman "Ferdydurke" als enfant terrible unter den polnischen Schriftstellern zu erkennen gegeben.
Während Gombrowicz gen Argentinien reist, bricht der Zweite Weltkrieg aus: "Dann barsten Staatsgrenzen und Gesetzestafeln, blinde Gewalten kamen zum Ausbruch und ich - ach! - plötzlich in Argentinien, ganz allein, abgeschnitten, verschollen, verloren, anonym. Ich war ein wenig erregt, ein wenig erschrocken."
Aus einem nur für wenige Tage geplanten Aufenthalt wurden mehr als zwanzig Jahre. Erst 1963 kehrt Gombrowicz nach Europa zurück. In Argentinien entstanden Werke wie "Trans-Atlantik", "Pornographie" und große Teile des "Tagebuchs", das bis zum Tode des Autors in Fortsetzungen in der polnischen Emigrantenzeitschrift "Kultura" erschien. In Polen war seinen Büchern zu Lebzeiten nur ein kurzes Zwischenspiel vergönnt. Während des "Tauwetters" 1957/1958 erinnerte man sich an diesen aufsässigen polnischen Sohn - und verbot ihn erneut. Heute ist er wieder salonfähig, er, der egozentrischste unter den polnischen Schriftstellern. "Ich bin mein wichtigstes und wohl auch einziges Problem: der einzige von allen meinen Helden, an dem mir wirklich etwas liegt" - schrieb Gombrowicz nicht ohne Selbstironie und auch, um seine Leser, wie so oft, in die Irre zu führen. Sehr viel ernster und für seine schriftstellerische Arbeit lebensentscheidend aber ist seine Äußerung: "Ich bin ein von der Geschichte zum äußersten getriebener Pole."
Der Film von Mascha Jirsa beschreibt mit teils szenischen Mitteln den Unruhestifter, Aufrührer und Spielverderber Gombrowicz, der ein Leben lang mit Eigensinn und Entschiedenheit gegen jegliche Konvention kämpfte, dem aber eins nie gelang, "den Polen von Polen zu befreien". Darin liegt seine heutige Aktualität.
Während Gombrowicz gen Argentinien reist, bricht der Zweite Weltkrieg aus: "Dann barsten Staatsgrenzen und Gesetzestafeln, blinde Gewalten kamen zum Ausbruch und ich - ach! - plötzlich in Argentinien, ganz allein, abgeschnitten, verschollen, verloren, anonym. Ich war ein wenig erregt, ein wenig erschrocken."
Aus einem nur für wenige Tage geplanten Aufenthalt wurden mehr als zwanzig Jahre. Erst 1963 kehrt Gombrowicz nach Europa zurück. In Argentinien entstanden Werke wie "Trans-Atlantik", "Pornographie" und große Teile des "Tagebuchs", das bis zum Tode des Autors in Fortsetzungen in der polnischen Emigrantenzeitschrift "Kultura" erschien. In Polen war seinen Büchern zu Lebzeiten nur ein kurzes Zwischenspiel vergönnt. Während des "Tauwetters" 1957/1958 erinnerte man sich an diesen aufsässigen polnischen Sohn - und verbot ihn erneut. Heute ist er wieder salonfähig, er, der egozentrischste unter den polnischen Schriftstellern. "Ich bin mein wichtigstes und wohl auch einziges Problem: der einzige von allen meinen Helden, an dem mir wirklich etwas liegt" - schrieb Gombrowicz nicht ohne Selbstironie und auch, um seine Leser, wie so oft, in die Irre zu führen. Sehr viel ernster und für seine schriftstellerische Arbeit lebensentscheidend aber ist seine Äußerung: "Ich bin ein von der Geschichte zum äußersten getriebener Pole."
Der Film von Mascha Jirsa beschreibt mit teils szenischen Mitteln den Unruhestifter, Aufrührer und Spielverderber Gombrowicz, der ein Leben lang mit Eigensinn und Entschiedenheit gegen jegliche Konvention kämpfte, dem aber eins nie gelang, "den Polen von Polen zu befreien". Darin liegt seine heutige Aktualität.
(ZDFtheaterkanal)
Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 05.08.1990
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 08.09.1991 (ZDF)
Cast & Crew
- Drehbuch: Mascha Jirsa