Händel war der erste Star unter den Komponisten. Mit seinen Opern und Oratorien erlangte er Weltruhm. Er war der erste lebende Künstler, dem ein Denkmal gesetzt wurde, sein Einkommen übertraf das aller anderen Komponisten um ein Vielfaches. Händels Opern und Oratorien waren begehrte Produkte im Musikgeschäft des 18. Jahrhunderts. "Barockstar - Georg Friedrich Händel" erzählt die Biografie Händels als Reise durch das barocke Europa. Von Halle und Weißenfels führt Händels Weg nach Hamburg, von dort bricht er nach Italien auf, erlebt Florenz, Rom und Venedig und kehrt nach Hannover zurück, um schließlich in London eine Karriere zu machen, die seinen Weltruhm begründet. Diese Reise von Deutschland nach Italien und England ist auch eine Zeitreise in die Welt des Barock. An den authentischen biografischen Orten begegnet das Kamerateam Musikern und Händelexperten, die durch sein Leben führen. Die Dokumentation zeichnet in großen Zügen die Linie seiner Biografie, in deren Mittelpunkt Händel als Opernkomponist steht, sein Kampf mit der "vielköpfigen Hydra" der "Opera seria". Händels Opern bestimmen die Entwicklung des Theaters im 18. Jahrhundert ganz entscheidend mit. Aus der vor allem von Bühneneffekten und dekorativen Szenen beherrschten Barockoper wird das von Sängern dominierte musikalische Drama, Händels "Dramma per Musica". In dessen Mittelpunkt stehen die hoch bezahlten und aufeinander eifersüchtigen Gesangsstars - der Soprankastrat Senesino und die rivalisierenden Sopranistinnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni, genannt Faustina, mit denen Händel triumphale Erfolge feierte und große Niederlagen erlebte. Denn auf Jubel und Beifall folgten öffentliche Ablehnung und der Boykott seiner Aufführungen durch Publikum und Presse. Im Frühjahr 1741 in seinem 56. Lebensjahr steht Händel am Tiefpunkt seiner Karriere, seine Opern sind Misserfolge, sein öffentliches Ansehen ist beschädigt, es kursieren sogar Gerüchte, er wolle England verlassen und in seine deutsche Heimat zurückkehren. Doch Händel zieht aus diesem Scheitern geniale Konsequenzen und schafft mit seinen Oratorien, vor allem dem "Messias", ein neues musikdramatisches Genre.
(arte)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 13.04.2009 (arte)
gezeigt bei: Erlebnis Bühne Künstlerportrait (A, 2011)
gezeigt bei: Lebensläufe (D, 1998)
Cast & Crew
- Regie: Ulrich Meyszies
- Drehbuch: Ulrich Meyszies
- Produktion: Monarda Arts, Torsten Boennhoff, Ulrich Meyszies
- Produktionsauftrag: MDR
- Kamera: Michael Boomers, Henning Brümmer, Matthias Papenmeier, Heiko Rahnenführer, Christopher Rowe
- Schnitt: Andrea Kuschel