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In seiner langen Karriere als Filmemacher feierte Ridley Scott zahlreiche bemerkenswerte Erfolge. Die Herzen der Zuschauer flogen ihm allerdings nicht einhellig zu, nachdem er mit

Was braucht es für einen guten Monsterfilm, der seine Zuschauer fortlaufend gefangen nehmen will? Auf jeden Fall ein wirklich furchteinflößendes Ungeheuer. Viel zu viele Regisseure möchten ihr Publikum erschrecken, kommen dann aber mit einem Antagonisten um die Ecke, der unfreiwillig komisch ist. Nicht so Ridley Scott! Der eigenwillige Schweizer Künstler H.R. Giger entwarf für ihn mit dem gemeinhin als Xenomorph bekannten Alien ein Wesen von beunruhigend-außerweltlicher Qualität. Ein länglicher, gebogener Kopf und ein geifernder Kiefer, aus dem blitzartig ein zweites Gebiss hervorschießt - der Anblick brennt sich ein. Ähnlich wie sein Kollege Steven Spielberg in
Wohldosierte Schocks
Große Intensität entfaltet "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" auch dank eines schummrigen, verwinkelten, klaustrophobischen Settings. Der Raumfrachter mit seinen teils etwas abgenutzt aussehenden Fluren und Apparaturen ist alles andere als einladend. Und genau hier, wo es überall Ecken und Verstecke gibt, entspinnt sich das Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem blutrünstigen Angreifer und der Crew. Wichtig für das sich aufbauende Unbehagen ist nicht zuletzt das Sounddesgin. Auf dem Planeten, auf dem es zum Erstkontakt mit dem Facehugger kommt, pfeift es dem Erkundungstrupp um die Ohren, während im Raumschiff regelmäßig ein Pochen zu hören ist, das an einen Herzschlag erinnert.
Anders als in vielen heutigen Horrorfilmen üblich, feuert Ridley Scott nicht in einer Tour Schockeffekte ab, sondern setzt auf wohldosierte Momente des blutigen Grauens. Unvergesslich und selbst bei jeder neuen Sichtung schwer erträglich ist die ikonische Chestburster-Szene, in der das noch kleine Alien aus Kanes Brust hervorschießt. Profitieren kann dieser Augenblick freilich von der saftig-handgemachten Gestaltung. Digitale Hilfsmittel gab es Ende der 1970er-Jahre zum Glück noch nicht!
Was im Horrorkino leider oft unter den Tisch fällt, von Scott und seinem Drehbuchautor Dan O'Bannon jedoch beherzigt wird: Die handelnden Figuren sollten kein billiges Kanonenfutter sein. "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" drückt nicht aufs Gaspedal, sondern führt uns in aller Ruhe in die Dynamiken an Bord der Nostromo ein. Interessant etwa, dass es zwischen leitendem Personal und den beiden niedriger gestellten Technikern Parker (Yaphet Kotto) und Brett (Harry Dean Stanton) mehrfach zu Diskussionen um die Bezahlung bzw. die Prämien kommt. Über fast eine Stunde lang bereitet der Film den losbrechenden Schrecken vor und gibt erst dann richtig preis, wer in den Mittelpunkt des Geschehens rückt.
Ellen Ripley, von der damals auf der Leinwand noch unbekannten Sigourney Weaver eindringlich verkörpert, wächst Schritt für Schritt in die Rolle der Lenkerin und taffen Überlebenskämpferin hinein. Scott, O'Bannon und die Darstellerin schufen eine der ersten weiblichen Actionheldinnen überhaupt. Eine Frau, die hadert, sich verletzlich zeigt, zugleich aber ungemein angriffslustig und mutig auftritt. Man darf bezweifeln, ob der Film auch dann zu einem solchen Klassiker geworden wäre, wenn, wie ursprünglich geplant, ein Mann im Mittelpunkt gestanden hätte.
Dass eine Frau das Herz der Erzählung bildet, nicht nur in "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt", sondern auch in den drei Fortsetzungen
Ripley als Ersatzmutter
Der Xenomorph sieht ein wenig phallisch aus, wird im ersten Film, wenn auch ungewollt, von einem Mann zur Welt gebracht. Noch dazu lässt die bevorzugte Angriffsmethode, das Hineinbohren in das Opfer mit dem hervorschnellenden zweiten Kiefer, an einen aggressiven Sexualakt, eine Vergewaltigung denken. In "Aliens - Die Rückkehr" ist dann von einer eierlegenden Alien-Königin die Rede. Generell wird das Thema "Mutterschaft" in dem von James Cameron verantworteten Sequel größer geschrieben.
Nachdem sie am Ende des Vorgängers das Alien besiegen konnte, fliegt eine im Kälteschlaf befindliche Ripley in einem Raumgleiter 57 Jahre durchs All. Zu Beginn des Nachfolgers wird sie schließlich gerettet und berichtet auf einer Raumstation der Weyland-Yutani Corporation von ihren schrecklichen Erlebnissen mit dem außerirdischen Gegner. Als jede Kommunikation mit dem inzwischen von Menschen besiedelten Planeten abbricht, auf dem der Facehugger Kane befiel, soll Ripley eine Gruppe Marines dorthin begleiten. Zunächst sträubt sie sich. Doch dann tritt sie zusammen mit den Soldaten und dem Firmenrepräsentanten Carter Burke (Paul Reiser) die Mission an. Was folgt: Ein erneuerter Überlebenskampf, dieses Mal allerdings gegen zahlreiche mörderische Aliens.
Camerons Film gehorcht sicherlich dem klassischen Fortsetzungsprinzip "Größer, höher, lauter", vertraut deutlich mehr auf Spektakel, auf direkte Konfrontationen und rückt die Feuerkraft der Waffen prominent ins Bild. Übersehen darf man allerdings nicht, dass das Gebaren der Sprüche klopfenden Marines immer wieder ironisch gebrochen wird. Ripley geht erst dann in den Actionmodus über, als sie erkennt, dass die Soldaten ohne ihre Führung hoffnungslos verloren sind. Parallel gewinnt ihre Figur an Profil hinzu, indem sie zu einer Ersatzmutter für das Waisenmädchen Newt (Carrie Henn) wird, das auf dem Planeten auf wundersame Weise überlebt hat. Zwei traumatisierte Menschen finden zueinander und funken, wahrscheinlich gerade wegen ihrer ähnlichen Erfahrungen, schnell auf einer Wellenlänge. Nicht zufällig ist die Sequenz, in der die beiden in einem Laborraum von einem Facehugger überrascht werden, eine der spannendsten Passagen des ganzen Films.

Darüber hinaus führt "Aliens - Die Rückkehr" die Überlegungen zur menschlichen Zerstörungswut und die Kritik am kapitalistischen Denken aus dem ersten Teil fort. Mit Carter Burke reist ein Weyland-Yutani-Vertreter mit, dem das Schicksal der anderen Missionsmitglieder herzlich egal ist. Ihm geht es einzig darum, ein Exemplar des Alien-Wesens lebend mitnehmen zu können, da es sich womöglich perfekt als biologische (reproduzierbare) Waffe einsetzen lässt. War in Scotts Weltraumalbtraum der von der Firma im Raumschiff platzierte Androide Ash (Ian Holm) noch voll auf Unternehmenskurs und scheute nicht vor einem Mordanschlag auf Ripley zurück, erweist sich der im Sequel auftauchende humanoide Roboter Bishop (Lance Henriksen) als wichtige Stütze der Hauptfigur.
"Alien III", das Spielfilmdebüt David Finchers, lässt die Heldin der bisherigen Reihenbeiträge auf einem heruntergewirtschafteten Gefängnisplaneten bruchlanden. Newt und der Soldat Hicks (Michael Biehn), mit denen sie am Ende von "Aliens - Die Rückkehr" entkommen konnte, sterben beim Aufprall. Das Thema "Mutterschaft" beschäftigt Ripley dieses Mal noch stärker als je zuvor. Denn unbemerkt hat sich eine Alien-Königin in ihrem Körper eingenistet, die nur darauf wartet, hervorbrechen zu können. Eine Romanze mit dem Knastarzt Clemens (Charles Dance) ist nur von kurzer Dauer. Denn auch in den Gängen der labyrinthischen Haftanstalt treibt schon bald eine der außerirdischen Kreaturen ihr Unwesen.
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Leserkommentare
CäsareBorgia schrieb am 09.08.2025, 10.51 Uhr:
Alien 3 muss man den Director´s Cut anschauen, ein nahezu komplett neuer Film und Dr.Clemens (Charles Dance) hat dort viel mehr Leinwandzeit. Nur das Ende ist in der Originalversion besser gemacht.
DerGlotzer schrieb am 08.08.2025, 22.38 Uhr:
Nach dem Fail von Alien 3 (empfehle den Roman von Pat Cadigan mit dem alternativen Drehbuch) hat man irgendwie nicht mehr so richtig die Kurve gekriegt. Prometheus fand ich nicht so schlecht, da hätte man mit den Konstrukteuren was cooles machen können, aber in Covenant hat man die so nebenbei mal ausgelöscht (angeblich ja ne Hochzivilisation, die das Leben auf die Erde gebracht hat, oder wer war das zu Beginn von Prometheus?). Romulus hat mir auch gefallen, aber war halt irgendwie nichts Neues an der Gesamtstory.
CäsareBorgia schrieb am 09.08.2025, 10.43 Uhr:
von Covenant war ich auch enttäuscht. Das war aber nicht der Hauptplanet der Konstrukteure, sondern eine weitere Kolonie.
DerMeister schrieb am 08.08.2025, 17.50 Uhr:
Alien war 1979 der perfekte Film und einer aus dieser Gruppe von Filmen (ua Blade Runner), denen man niemals eine Fortsetzung oder eine Vorgeschichte hätte hinterherschicken dürfen. Das Einzigartige des Originals konnte nie wieder erreicht werden, alles sind nur blasse und zum Teil üble Variationen der Urgeschichte. Warum kann man einen Klassiker nicht in Ruhe lassen und ihm die Ehre erweisen, ihn einzigartig zu lassen?
Marcus Cyron schrieb am 08.08.2025, 17.25 Uhr:
Covenant war neben The Last Duel Scotts letzter guter Film. Was sonst danach kam war nur Müll. Nicht Alien ist das Problem in Scotts Werk.
BigApple schrieb am 08.08.2025, 17.25 Uhr:
Für mich sind die Alien-Filme 1-4 hervorragend gelungen. Jeder hat seinen speziellen Horror, von schleichend (1) über brachial (2) und düster (3) bis erdverbunden (4).
Die AvP-Filme waren schlecht und vor allem viel zu dunkel gefilmt.
Bei den "Vorgängerfilmen" kann man "Prometheus" gerade noch als GUT bezeichen, aber viele Personen und einige Aktionen sind einfach dämlich (das Alien ist kein Streicheltier aus dem Zoo, Mitreisende haben 0 Wissen).
Mit "Covenant" hat Scott leider den absoluten Tiefpunkt erreicht. Die Schiffsbesatzung agiert völlig hirnlos, was nach "Prometheus" passierte, wird nur in einem Nebensatz erwähnt (und das muss man sich in kurzen Youtube-Videos raussuchen!). Aus der erwarteten Forsetzung wird GAR NICHTS - stattdessen bekommt man einen durchgeknallten Androiden im Gottesmodus serviert. Da hätte ich fast das Kino verlassen!
"Romulus" will einiges besser machen, aber auch hier macht man gravierende Fehler. Sound und Setting sind gut, aber die Besetzung und einige Handlungselemente ist zum Weglaufen schlecht.
Ich bin gespannt auf "Alien: Earth", aber ob das etwas wird??
P.S.: "Prey" zeigt, wie man ein Franchise erfolgreich fortführen kann.
P.P.S: mMn hätte "Predators" (mit seinem offenen Ende) eine Fortsetzung verdient gehabt, ich finde den Film (und vor allem Brody) hervorragendDerGlotzer schrieb am 08.08.2025, 22.28 Uhr:
Predators fand ich auch klasse und hatte ebenso auf eine Fortsetzung gehofft.
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