Der Dokumentarfilm erzählt das Schicksal der Opfer des Todesmarsches an die ostpreußische Bernsteinküste im Januar 1945. Etwa 7.500 Gefangene, die meisten von ihnen junge jüdische Frauen aus Osteuropa, arbeiteten in den ostpreußischen Außenlagern des KZ Stutthof, als Mitte Januar 1945 der Befehl eintraf, alle Lager in Ostpreußen zu räumen. Auf einem Marsch durch Ostpreußen wurden die Gefangenen über Königsberg bis nach Palmnicken getrieben, einem kleinem Dorf an der samländischen Bernsteinküste, wo sie in der Nacht des 31. Januar 1945 auf die zugefrorene Ostsee geführt und erschossen wurden. Etwa 200 Menschen überlebten das Massaker auf dem Eis und flohen in die umliegenden Dörfer. Es begann eine von der SS veranlasste Jagd auf die Überlebenden, an der sich Einwohner und die Palmnicker Hitlerjugend beteiligten. Nur wenige überlebten den Todesmarsch und noch weniger das Kriegsende - versteckt bei Anwohnern und Bauern, die die Überlebenden bei sich aufnahmen. Eine der Überlebenden ist Maria Blitz. Anhand von Marias Erinnerungen und den Berichten von weiteren Überlebenden und Zeitzeugen zeichnet der Film die historischen Ereignisse an den heutigen Originalschauplätzen in Polen und Russland nach. Der Todesmarsch nach Palmnicken ist ein Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte, das in Vergessenheit geraten ist. Nur bei wenigen lebt die Erinnerung an diese Geschichte und an die Menschen in dieser Geschichte weiter.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 06.07.2010 (Das Erste)
Cast & Crew
- Drehbuch: Julia Bourgett