Jan Haft zeigt in seinem Film die schier unglaubliche Vielfalt der heimischen Wildbienen und deren erstaunliche Anpassungen an die verschiedensten Lebensräume und Lebensbedingungen. Für die meisten Menschen ist "die Biene" die Honigbiene, die fleißig Blüten besucht und als Volk, bestehend aus einer Königin und einigen zehntausend Arbeiterinnen, in einem Holzkasten oder einem geflochtenen Bienenkorb wohnt und dort Honig und Wachs produziert. Doch wohl die wenigsten wissen, dass in Mitteleuropa über 560 weitere Bienenarten vorkommen, von denen die allermeisten nicht gesellig in Kolonien, sondern als Einzelgänger leben. Die Verhaltens- und Lebensweisen dieser sogenannten Wildbienen sind so vielfältig wie ihr Aussehen, ihre Größe und ihre Lebensräume. Unter den Wildbienen gibt es Riesen von drei Zentimetern Körperlänge, aber auch Zwerge, die gerade einmal drei Millimeter lang sind. Die meisten Wildbienen sind zwar eher unscheinbar gefärbt, doch machen sie ihr unauffälliges Äußeres durch eine ungeheure Vielfalt an interessanten Verhaltensweisen wett. Wohl nur wenige andere Tiere treiben einen derartigen Aufwand bei der Fürsorge für ihre Nachkommenschaft wie die Bienen: Um der nächsten Generation den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, konstruieren sie aus den unterschiedlichsten Materialien komplizierte Bauwerke als Kinderstuben. Und um ihren Nachwuchs mit genügend Nektar und Pollen zu versorgen, besuchen Bienenmütter auf manchmal Hunderte Kilometer langen Sammelflügen Zehntausende von Blüten. Unter den Bienenarten gibt es allerdings auch einige, die - durchaus nicht "bienenfleißig" - andere für sich arbeiten lassen und sich als Einbrecher oder gar als Mörder betätigen ... Jan Hafts Film "Biene Majas wilde Schwestern" zeigt die schier unglaubliche Vielfalt der heimischen Wildbienen und deren erstaunliche Anpassungen an die verschiedensten Lebensräume und Lebensbedingungen. Spannende Kämpfe, sensationelle Leistungen, fantastische Bauwerke und farbenfrohe Individuen - die Welt der Wildbienen hat all dies und noch viel mehr zu bieten.
(BR Fernsehen)
Die Dokumentation ist Preisträger des NaturVision Filmfestivals 2017 in Ludwigsburg und wurde dort mit dem NaturVision Kamerapreis ausgezeichnet. Die Begründung der Jury lautete: "Spannende Kämpfe, fantastische Bauwerke und farbenfrohe Individuen - und dies alles im Makromillimeterbereich ästhetisch gefilmt. Diese Naturdokumentation konzentriert sich ganz auf seine tierischen Protagonisten, die mit allen Mitteln der Kamerakunst in Szene gesetzt werden und uns damit neue Einblicke in unsere nur scheinbar bekannte Welt ermöglichen. Denn wer hätte gedacht, dass es neben der Honigbiene noch weitere 560 Wildbienenarten gibt, deren Verhaltens- und Lebensweisen völlig unterschiedlich sind? Makroaufnahmen in Zeitlupe, Kamerafahrten im Zeitraffer - das alles, um seltene Wildbienenarten und ihre Lebensbedingungen ins richtige Licht zu rücken und ihr Verhalten mit perfekten Aufnahmen zu zeigen. Intensive Recherche, die Zusammenarbeit von Spezialisten, sorgfältige Vorbereitung und Dreharbeiten auch unter ‚kontrollierten Bedingungen' waren unbedingte Voraussetzung für diese großartige Leistung.".
(arte)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.02.2017 (arte)
gezeigt bei: Abenteuer Erde (D, 1993)
gezeigt bei: Erlebnis Erde (D, 2007)
gezeigt bei: natur exclusiv (D, 2006)
gezeigt bei: SRF DOK (CH, 1990)
Cast & Crew
- Regie: Jan Haft
- Drehbuch: Jan Haft, Gerwig Lawitzky
- Produktion: Nautilusfilm
- Produktionsfirma: Bayerischer Rundfunk, WDR, ARTE
- Schnitt: Jan Haft
- Ton: Oliver Görtz