Fort Apache in Arizona bekommt einen neuen Kommandanten. Oberstleutnant Thursday ist ein sehr erfahrener Mann. Er empfindet seine Versetzung dorthin als eine Art Strafkommando und brennt darauf, sich einen Namen zu machen, um so schnell wie möglich einen anderen Posten zu bekommen. Gegen den Rat seiner erfahrenen Offiziere sucht er daher den Kampf mit den Indianern und führt seine Soldaten in den Tod. Als Lieutenant Colonel Thursday (Henry Fonda) als neuer Kommandant nach Fort Apache kommt, entpuppt er sich als engstirnig, verliebt ins Reglement und ohne Sinn für die Erfordernisse des Dienstes im Westen. Seinen Offizieren gegenüber kehrt er stets den Vorgesetzten heraus. Das bekommt vor allem Captain York (John Wayne) zu spüren, der dem Lieutenant Colonel an Erfahrung weit überlegen ist. Auch menschlich zeigt sich Thursday von keiner angenehmen Seite. Als er merkt, dass sich zwischen seiner Tochter (Shirley Temple) und dem jungen Leutnant O'Rourke (John Agar) eine Liebelei anspinnt, weist er O'Rourke mit kränkenden Worten zurecht. Eines Tages führt der Apachen-Häuptling Cochise (Miguel Inclán) seinen Stamm wegen betrügerischer Machenschaften eines Indianer-Agenten der Regierung aus dem Reservat. Thursday sieht eine Chance, von sich reden zu machen und schickt Captain York zu den Indianern, um sie zur Umkehr zu bewegen. Cochise vertraut dem Captain und ist bereit, ins Reservat zurückzukehren, verlangt aber die Bestrafung des Regierungsagenten. Thursday indessen glaubt, den Indianern seinen Willen aufzwingen zu können, ohne auf ihre berechtigte Forderung eingehen zu müssen. Er reitet mit der ganzen Garnison zu einem vereinbarten Treffpunkt, hört nicht auf die Warnungen Yorks, sondern befiehlt kurzerhand den Angriff, als Cochise sich nicht einschüchtern lässt. Die fatale Attacke wird zu einem Todesritt. "Bis zum letzten Mann" entstand im Monument Valley, Schauplatz vieler berühmter John-Ford-Western. Die Landschaft spielt denn auch eine wichtige Rolle im Film. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die beiden gegensätzlichen Männer, die Henry Fonda und John Wayne verkörpern. Der Schluss des Films führt mit bitterer Ironie vor Augen, wie sinnloses Blutvergießen als Heldentat verklärt werden kann. Der MDR will mit der Ausstrahlung dieses Films besonders an Henry Fonda erinnern, dessen Geburtstag sich am 16. Mai zum 110. Mal jährt. Filme wie "Der junge Mr. Lincoln" (1939), "Früchte des Zorns" (1940) und "Bis zum letzten Mann" (1948) machten ihn zu einer der beliebtesten Starpersönlichkeiten Hollywoods und begründeten sein Image: Stets verkörperte er in seinen Filmen das Ideal des aufrechten, anständigen und unbestechlichen Amerikaners. Von der auf der Leinwand suggerierten Ausgeglichenheit soll privat keine Rede gewesen sein. Seine Kinder, die Schauspieler Peter und Jane Fonda, hielten ihn für einen schwierigen Menschen, der unzugänglich, streng und unnachgiebig war. Bis ins hohe Alter stand Fonda vor der Kamera. Für seine Rolle in seinem letzten Film "Am goldenen See" (1981) erhielt er seinen ersten "richtigen" Oscar, ein Jahr zuvor war er ihm für sein Lebenswerk verliehen worden. Er starb am 12. August 1982 in Los Angeles. und andere (91 Min.- zum 110. Geburtstag von Henry Fonda am 16.05.).
(MDR)
Weiterer Titel: Fort Apache
Länge: ca. 125 min.
Deutscher Kinostart: 09.10.1953
Original-Kinostart: 27.03.1948 (USA)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: John Ford
- Drehbuch: Frank S. Nugent, James Warner Bellah
- Produktion: John Ford, Merian C. Cooper, Bernard McEveety, Argosy Pictures
- Produktionsfirma: RKO Radio Pictures
- Musik: Richard Hagemann, Richard Hageman
- Kamera: Archie Stout, William H. Clothier, James Basevi
- Schnitt: Jack Murray
- Maske: Emile LaVigne
- Regieassistenz: Lowell J. Farrell, Cliff Lyons, Frank Parmenter, Jack Pennick
- Ton: Joseph I. Kane
- Spezialeffekte: Dave Koehler
- Stunts: Frank Baker