Die Band Steppenwolf wurde nicht nur nach dem Roman von Hermann Hesse benannt, sondern hatte mit dem aus Ostpreußen stammenden Sänger John Kay - geboren als Joachim-Fritz Krauledat - und dem Bassisten Nick St. Nicholas - geboren als Karl Klaus Kassbaum - zwei deutsche Auswandererkinder in ihren Reihen. Sie trafen sich zunächst in Toronto, bevor sie gemeinsam nach Kalifornien weiterzogen. Bassist Nick St. Nicholas - geboren als Karl Klaus Kassbaum - stammte aus einer angesehenen hanseatischen Familie. In langen, intensiven Interviews erzählen John und Nick erstmals ihre Geschichte. Sie führt vom kriegsgebeutelten Deutschland zu den Straßen der Arbeiterklasse in Toronto und nach Los Angeles, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und dann jäh abstürzt. Die Musik von Steppenwolf provozierte von Anfang an: Die ersten Songs wie "Sookie Sookie" waren so stark sexuell konnotiert, dass sie in den puritanischen Südstaaten von den Radiosendern boykottiert wurden. Der Durchbruch gelang Steppenwolf schließlich, als Dennis Hopper und Peter Fonda zwei Songs - "Born to Be Wild" und "The Pusher" - für den Soundtrack ihres Films "Easy Rider" auswählten. Von da an kann sich die Band vor Anfragen kaum noch retten. Steppenwolf hatte seine ganz eigene Ästhetik und brachte Ende der 60er Jahre einen nihilistischen Zug in den Pop. Schwarze Lederkluft, dunkle Sonnenbrillen, Motorradkult, Soundtrack für Treffen der Hells Angels. Man spürt deutlich: Der "Summer of Love" ist vorbei. Diese Band atmet nicht mehr den Hippie-Geist der früheren Jahre. In den USA gelten Steppenwolfs Songs längst als "National Treasure" und werden immer wieder neu belebt und gefeiert.
(arte)
Länge: ca. 53 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.11.2025 (arte)
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